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Bad Ischl verhindert ein weiteres Mal den Abtransport seines alten Lokalzugs

Von Edmund Brandner   22.Oktober 2013

Im Oktober 1989 erhob sich nicht nur in Ostdeutschland die Bevölkerung, sondern auch in Bad Ischl. Anlass war der geplante Abtransport einer alten Zuggarnitur der 1957 eingestellten Salzkammergut-Lokalbahn. Dutzende Menschen stellten sich damals schützend vor die Lokomotive, als sie mit einem Schwertransporter abgeholt werden sollte. Der Lkw-Fahrer wurde sogar verprügelt.

Verhindern konnten die Ischler den Abtransport am Ende zwar nicht. Aber das Technische Museum, Eigentümer des Schienen-Oldtimers, zeigte sich zu einem Kompromiss bereit: Anstelle der Original-Lokomotive, die nach Mondsee gebracht wurde, erhielt Bad Ischl für die alte Zuggarnitur eine andere historische Dampflokomotive als Leihgabe.

Vor wenigen Tagen wäre nach 24 Jahren der Konflikt beinahe wieder entbrannt. Eher zufällig erfuhr Bad Ischls SP-Bürgermeister Hannes Heide, dass das Technische Museum in dieser Woche die alte Zuggarnitur abtransportieren wollte. Grund dürfte ihre eher lieblose Unterbringung in einem alten Schuppen neben der Wolfgangsee-Bundesstraße gewesen sein. „Diese unbefriedigende Situation beschäftigte uns schon länger“, sagt Helmut Lackner, stellvertretender Direktor des Technischen Museums in Wien. Der Zug sollte künftig in einer angemieteten Halle in St. Pölten geparkt werden.

Neuer Standort vor Tiefgarage?

Was Lackner nicht wusste: In Bad Ischl macht man sich seit längerem Gedanken über eine bessere Unterbringung der alten Lokomotive und der Waggons. SP-Gemeinderat Franz Traisch schlug vor, das Gefährt im Stadtzentrum zu präsentieren. Als Standorte im Gespräch sind die Tiefgaragenausfahrt beim Bahnhof sowie das in Kaltenbach ausgestellte Segment der alten Lokalbahn.

Mit diesen Plänen in der Hand konnte SP-Bürgermeister Hannes Heide die Direktion des Technischen Museums jetzt dazu bewegen, den Zug endgültig in den Besitz der Stadt Bad Ischl zu übergeben. „Sobald die zuständigen Ministerien ihre Zustimmung gegeben haben, gehört er uns“, so Heide. Bad Ischl entgeht damit einem weiteren Volksaufstand.

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