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Rektor-Wahl: Warum Gimpl zurückgereiht wurde

Von Herbert Schorn   11.Oktober 2019

Seit Tagen löst die anstehende Bestellung des Rektors der Pädagogischen Hochschule (PH) Oberösterreich Aufregung aus. Der Hochschulrat, das oberste Gremium der Hochschule, hatte im Bestellverfahren den amtierenden Rektor Herbert Gimpl an die oberste Stelle gereiht. Wie die OÖNachrichten exklusiv berichteten, wurde nun im Bildungsministerium der zuvor Zweitplatzierte Walter Vogel vorgereiht.

Warum eigentlich? "Herbert Gimpl ist ein Mann des Managements, nicht der Wissenschaft", begründet Jürgen Mittelstraß, warum er in Gimpl nicht den besten Bewerber sieht. Er hat auf Ersuchen des Ministeriums eines von zwei Gutachten verfasst. Diese wurden in Auftrag gegeben, weil Gimpl im wissenschaftlichen Bereich schlecht abgeschnitten hatte. Seine Aufgabe war es, alle drei Kandidaten anhand ihrer Bewerbungsunterlagen zu reihen.

Wissenschaftlichkeit als Basis

Gimpl habe gewiss große Verdienste: "Aber es geht bei der Führung einer Hochschule nicht nur um das Management. Das wissenschaftliche Profil ist eine wesentliche Voraussetzung", sagt Mittelstraß. Der emeritierte Professor der Uni in Konstanz lehrt derzeit an der Universität Salzburg und war zehn Jahre lang Vorsitzender des österreichischen Wissenschaftsrates. Bei Gimpl habe er kein Verzeichnis wissenschaftlicher Publikationen gefunden.

Aber kann ein Rektor die Wissenschaft nicht auch fördern, ohne selbst Forscher zu sein? Nein, sagt Mittelstraß: "Ohne Reputation findet man keine Anerkennung im wissenschaftlichen Bereich. Es braucht jemanden, der Lehre und Forschung von innen kennt."

Die Rektorbestellung an der PH Oberösterreich ist mittlerweile österreichweit Thema. So wies der "Kurier" wie zuvor auch die OÖN darauf hin, dass die Frau des nunmehr Erstplatzierten eine ranghohe Beamtin im Bildungsministerium sei. In ihre Zuständigkeit fallen auch die österreichischen PH. Das Verwandtschaftsverhältnis sei bekannt, hieß es aus dem Ministerium. Die Beamtin sei aber "nicht in dieses Verfahren involviert". Außerdem gebe es "keine Sippenhaftung". Im Falle einer Bestellung Vogels werde seine Ehefrau im Ministerium versetzt.

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