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Neuer Tiefbrunnen: Qualitätssprung bei Trinkwasser

Von Bernhard Leitner   03.März 2015

Es ist ein unscheinbares, graues Gebäude, das in den vergangenen Wochen südlich der Klär- und der Kompostieranlage am Naarnufer errichtet wurde. In diesem Gebäude wird derzeit die Technik für jenen Brunnen startklar gemacht, der ab Herbst die Trinkwasserversorgung von rund 16.000 Bewohnern in den Gemeinden Allerheiligen, Arbing, Mitterkirchen, Naarn und Perg wesentlich verbessern soll. "Zehn Jahre haben wir an mehreren Standorten gesucht, geprüft und analysiert. Jetzt können wir mit Fug und Recht behaupten, dass wir die Qualität des Perger Trinkwassers um Häuser verbessern werden", sagt Maximilian Strasser, Obmann des Wasserverbands Perg und Umgebung.

Bis ins Hochwasser-Jahr 2002 reichen die Wurzeln dieses etwa 1,8 Mio. Euro teuren Versorgungsprojekts. Damals hatten Einschwemmungen von Sand und Schwermetallen die Wasserqualität der Brunnen in Au/Donau und Dirnwagram (Gde. Naarn) massiv beeinträchtigt. Wochenlang wurde auf dem Perger Hauptplatz Trinkwasser an die Bevölkerung ausgeteilt. "Das Problem war, dass unsere Brunnen oberflächennahes Grundwasser aus etwa 20 bis 30 Metern Tiefe fördern. Das ist natürlich anfälliger als jenes Wasser aus dem kristallinen Grundgebirge, das wir mit diesem Projekt nutzen", sagt Strasser. Der Brunnen in Au kann seit den Hochwasserschäden nur noch zu 60 Prozent genutzt werden. Zudem stoße man derzeit aufgrund der Entwicklung von Wirtschaft und Bevölkerung in der Region langsam an Kapazitätsgrenzen.

Wasserschutzgebiet verordnet

Dass der Standort unmittelbar neben der Kläranlage liegt, habe auf die Wasserförderung keine Auswirkung, bekräftigt der Obmann: "Wir fördern das Trinkwasser aus einer Tiefe von 135 Metern. Der Brunnen selbst ist 190 Meter tief. Darüber liegt eine dicke Tonschicht. Die Messwerte für das hier geförderte Tiefengrundwasser sind vor allem bei Nitraten und beim Härtegrad exzellent." Auch wenn das Wasser (gefördert werden bis zu 30 Liter pro Sekunde) beim rund einen Kilometer entfernten Hauptverteiler zum jetzigen Ortswasser hinzu gemischt wird – der Nitratgehalt wäre ansonsten für den menschlichen Verzehr sogar zu gering (!) – ergäbe sich daraus eine wesentliche Qualitätssteigerung. Diese Qualität wird über ein neues, 120 Hektar großes Wasserschutzgebiet im direkten Umfeld des Brunnens abgesichert. "Da bin ich den betroffenen Landwirten für ihr Verständnis sehr dankbar", sagt Strasser.

Neuer Tiefbrunnen ermöglicht einen Qualitätssprung bei Perger Trinkwasser
Geologisches Profil.

Geologisches Profil

Trinkwasserbrunnen

6,6 Härtegrad weist das Wasser des neuen Trinkwasserbrunnens in Perg auf – derzeit hat das Perger Ortswasser einen Härtegrad von 13,2. Der Nitratwert liegt hier unter 1 Milligramm pro Liter gegenüber derzeit sieben Milligramm.

190 Meter tief wurde für den Brunnen gegraben. Über drei Bohrlöcher mit je 30 Zentimeter Durchmesser werden im Endausbau bis zu 30 Liter Trinkwasser pro Sekunde gefördert.

120 Hektar groß ist das Wasserschutzgebiet, das im Zuge der Errichtung des Trinkwasserbrunnens verordnet wurde. Die betroffenen Landwirte haben sich hier zu einer besonders grundwasserschonenden Bewirtschaftung verpflichtet.

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