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Mühlviertler Bio-Heumilchbauern verdoppelten ihre Milch-Liefermenge

Von (fell)   17.Jänner 2018

Die heimischen Bio-Heumilchbauern können genau das von sich behaupten. Seit 2014 verdoppelten sie das jährliche Liefervolumen von 1,5 auf drei Millionen Kilo Milch – und sind zufriedener denn je. "Viele von uns haben ganz bewusst umgestellt und wollten raus aus dem ewigen Zwang zu wachsen", erzählt Stefan Hofer aus Auberg. Der "Hollerberger" ist wie seine Liefer-Kollegen gerne Bauer. Für die Hofer-Biolinie "Zurück zum Ursprung" produzieren die 30 Bauern Rohmilch aus dem Oberen Mühlviertel die von der Berglandmilch zu Buttermilch in verschiedensten Geschmacks-Varianten verarbeitet wird. Die Gruppensprecher Stefan Hofer, Josef Wiesinger und Günther Pötscher haben wie ihre Kollegen in der Bio-Heumilch-Produktion ihre Berufung gefunden. Sie können sich gut vorstellen, dass es in Zukunft auch Frischmilch aus dem Mühlviertel in den Supermarktregalen geben könnte.

"Wir haben wieder Zeit"

Mühlviertler Bio-Heumilchbauern verdoppelten ihre Milch-Liefermenge
Die Mühlviertler Heumilch-Bauern liefern drei Millionen Kilo Milch. (privat)

Zwar haben sich alle Mitglieder der Gruppe den Umstieg auf die Heumilch-Produktion wohl überlegt, zurück in das Hamsterrad der intensiven Landwirtschaft will niemand mehr. "Wir müssen nicht fünf bis sechs Mal im Jahr mähen. Wir haben zum Teil zwei bis drei mähdige Wiesen und Weiden, und das funktioniert recht gut", erklärt Hofer. Auch mit einem kleineren Viehbestand lässt sich mit Bio-Heumilch ein gutes Einkommen erwirtschaften. Das manifestiert sich in einer gesteigerten Lebensqualität: "Wir haben wieder Zeit für die Familie. Das spüren auch die nächsten Generationen", sagt er. Übrigens gehe es nicht nur den Menschen, sondern auch den Tieren besser.

Die biologische Produktionsform sei eine Lebenshaltung, die auch aus globaler Sicht sinnvoll sei. "Vor dem Umstieg auf biologische Landwirtschaft ging es mir nicht gut, weil ich viele Sachen verdrängen musste", sagt Josef Wiesinger und meint damit zum Beispiel Futtermittel-Importe aus Entwicklungsländern: "Es werden Menschen vertrieben, um Anbauflächen für Soja zu erhalten, der dann bei uns verfüttert wird", wird er konkreter: "Mit den importierten Futtermitteln werden bei uns Überschüsse produziert die in Indien oder Afrika auf den Markt gebracht werden und dort gewachsene Strukturen zerstören und als Folge davon die Kleinbauern dort verarmen. Mit meiner Form der Milchproduktion habe ich ein gutes Gefühl", sagt er. Dabei wollen die Mühlviertler Bauern keinesfalls mit dem Finger auf ihre konventionellen Standesgenossen zeigen. "Wir wollen niemanden missionieren. Jeder muss für sich die richtige Wirtschaftsform finden. Wir können nur aus der Erfahrung sprechen und wissen, dass es so gut geht", sagen die beiden Landwirte.

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