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„Da Billi Jean is ned mei Bua“

Von kw   27.August 2013

Schon mal genau hingehört, worüber Rihanna, Lady Gaga, 50 Cent und Co. in ihren Liedern eigentlich singen? Während sich die Melodien dank Dauerberieselung einprägen, bleibt vom Inhalt meist wenig hängen. Bei aufmerksamerem Zuhören stellt sich dieser dann als stellenweise „dämlich, obszön und sexistisch“ heraus, lautet das Fazit von Paul Klambauer aus Freistadt und Stefan Leonhardsberger aus Lasberg. Die beiden Schulkollegen aus dem Freistädter Gymnasium, die heute in Deutschland studieren und arbeiten, haben sich daher an eine Neuinterpretation gemacht und aktuelle Radiohits mit einer großen Portion Schmäh in die Mundart umgetextet.

Alltagsg’schichten

„Da Billi Jean is ned mei Bua“ lautet der Titel dieser augenzwinkernden Hommage an die Chartstürmer. Die 16 Geschichten aus der Feder von Klambauer, Jahrgang 1986, der im norddeutschen Hildesheim literarisches Schreiben studiert und unterrichtet, erzählen von den kleinen und großen Dramen des Alltags. Zum Beispiel das Titelstück nach Michael Jackson über einen Discobesuch mit unerwarteten Folgen: Ein umschwärmter Mann, Halbgott am Tanzboden, soll plötzlich Vater sein. Unmöglich! Außer Dancen am Floor war da sicher nix. Und der Bub sieht ihm so gar nicht ähnlich. Aber die Moves, der Style des jungen Billi ... Vielleicht doch sei Bua?

Von Klambauer stammt auch das Bühnenkonzept. Den Gesangspart übernimmt der Schauspieler Leonhardsberger, Jahrgang 1985, der sein Talent auch in der Rolle des Johnny Cash und Bob Dylan am Theater in Ingolstadt bewies und mit der Formation „Austria4+“ in Bayern unterwegs ist. Dritter im Bunde ist der Augsburger Jazzmusiker Martin Schmid an der Gitarre.

Bei allem Wortwitz, mit dem sie Beobachtungen und Banalitäten durch den Kakao ziehen: Mit ihrem Liederprogramm verneigt sich das Duo auch vor den Stars und ihren Produzenten, wie es der Steyrer Franz Adrian Wenzl alias Austrofred mit seiner Hommage an die Gruppe Queen erfolgreich vormacht. Auch wenn mache Texte stellenweise arg oberflächlich sind: „Die großen Hits sind alle gut gemacht, vom Aufbau und von der Struktur her. Gar nicht so leicht zu spielen“, sagt Leonhardsberger.

Großen Anklang fand das Programm in Bayern. „Der österreichische Humor und unsere Mundart kommen dort gut an“, sagt Klambauer. Das Konzert in Freistadt ist das erste Heimspiel in Österreich, bevor es im Oktober nach Ingolstadt, Regensburg und München zurückgeht.

Konzert am Donnerstag, 29. August und Freitag, 30. August, 20 Uhr, Salzhof. Karten (VVK 15/AK 18 Euro): Buchhandlung Wolfsgruber, Kino Freistadt. Mehr auf www.stefanleonhardsberger.com

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