Motor in Spitälern läuft "im roten Drehzahlbereich"
Der Motor laufe im roten Drehzahlbereich, derzeit gelte es, eine Überhitzung zu verhindern: Mit diesem Vergleich hat der Geschäftsführer des Linzer Kepler Universitätsklinikum (KUK) sowie der OÖ Gesundheitsholding, Franz Harnoncourt, die Corona-bedingte Situation im Gesundheitswesen am Montag beschrieben. Der neue Ärztliche Leiter des KUK, Karl-Heinz Stadlbauer, sprach von einer aktuellen "Mehrbelastung von 30 Prozent in einem ressourcenintensiven Bereich".
Einzelne Stationen in Spitälern geschlossen
Um das Personal für die Covid-19-Patienten zu haben, wurden daher etwa in oö. Krankenhäusern Stationen geschlossen. Als Beispiel nannte Stadlbauer die Orthopädie oder die Dermatologie, wo planbare Operationen verschoben wurden. Auf Dauer sei ein Fahren im roten Drehzahlbereich aber nicht möglich, stellte Harnoncourt weiter klar. Das halte das System nicht aus.
KUK-Pflegedirektorin Simone Pammer unterstrich die gewaltige Herausforderung für die Pflege allein durch das Tragen der Schutzausrüstung. Hinzu komme noch die emotionale Belastung.
Keine Aussicht auf Entspannung
Eine Entspannung der Situation war am Montag in Oberösterreich aber nicht in Sicht. Erstmals stieg die Zahl der Intensivpatienten mit 151 auf über 150, was zur Folge hatte, dass die Kapazität um 25 bis 28 Betten aufgestockt werde. Die Plätze seien in mehreren Spitälern in Bereitstellung, hieß es in der Video-Pressekonferenz.
Eigentlicher Anlass der Pressekonferenz war der Start der neuen kollegialen Führung des KUK. Mit 1. Dezember stößt Stadlbauer als Ärztlicher Direktor ins Team. Günther Dorfinger ist seit November neuer Kaufmännischer Direktor. Gemeinsam mit der Pflegedirektorin ist die Leitung in Österreichs zweitgrößtem Spital damit komplett.