Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Mit Sprengstoff aus der Luft gegen Lawinengefahr

Von Alfons Krieglsteiner   17.Jänner 2019

Kulturzentrum, Kindergarten und andere öffentliche Gebäude müssen vom Schnee befreit werden. Gestern wurden sie mit frischer Kleidung versorgt. Sie arbeiten im Schichtbetrieb. Dennoch sind sie mit den Kräften langsam am Ende. Da haben sie sich einen Sonderurlaub redlich verdient.

Das gilt für alle 1700 Soldaten, die bundesweit im Einsatz waren. Die Personenstunden belaufen sich auf 71.000, mehr als die Hälfte haben Grundwehrdiener geleistet. "Alle Soldaten bekommen nach Abschluss der Arbeiten Sonderurlaub", gab Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) bekannt.

Video: Bundesheer sprengt Lawinen

Die meisten Straßen wieder frei

Nicht nur in Gosau nahmen die Soldaten den Schnee auf die Schaufel: in Windischgarsten auf dem Altstoffsammelzentrum, in Ebensee auf dem Polytec-Gebäude, auf der Wurzeralm am Dach des Landjugendheims – insgesamt 600 Rekruten aus Ried, Wels, Hörsching und Freistadt. in Rosenau nächtigten sie in der Neuen Mittelschule, in Ebensee in der Turnhalle der Hauptschule. Dort sind die Arbeiten jetzt beendet. Auch die 361 Feuerwehr-Kameraden aus dem Bezirk Wels-Land, die das Bundesheer unterstützten, kehren heim.

Über ihren Köpfen flogen gestern die Heereshubschrauber. An Bord: Pionieroffiziere und Mitglieder der Lawinenkommission. Sie erkundeten gefährdete Straßenabschnitte und führten dort Lawinensprengungen durch. "Dazu wird spezieller Plastik-Zündstoff verwendet", sagt Oberst Hannes Mittermair, der die Flugeinsätze abstimmt. Noch im Cockpit wird die Lunte an den langsam zündenden Sprengstoff gelegt, der dann exakt im Zielgebiet lanciert wird. Neuralgische Punkte waren Bosruck, Pyhrnpass und Hengstpass. Nun müssen abgesprengte Schneemassen geräumt werden. Pyhrnpass und Hengstpass bleiben gesperrt.

Das gilt auch für Koppenpass, Langbathseestraße (Ebensee), Hallstätter Straße zwischen Hallstatt und Obertraun und - wegen umgestürzter Bäume - für Kobernaußerstraße (Schneegattern), Frauschereckstraße und Böhmerwaldstraße bei Oberhaag. Dort ist der Winterdienst im Einsatz. Von den Straßenmeistereien im Zentralraum wurde in den vergangenen Tagen Personal und Gerät ins Mühlviertel und Bergland geschickt, um der Lage Herr zu werden.

Wegen einer Sprengung musste gestern der Parkplatz der Wurzeralm vorübergehend gesperrt werden. Dem Skibetrieb tat’s keinen Abbruch. Auch in Hinterstoder, am Feuerkogel und Hochficht sind alle Pisten frei. Dachstein-West ist offen, vorerst aber nur von Salzburg erreichbar. Morgen sollte es am Kasberg wieder losgehen. Am Krippenstein entscheidet die Lawinenkommission über das Wann.

Erfreulich die Wetterprognose: Aus Nordwesten erreicht uns trocken-kalte Luft. Freitagnacht fällt noch einmal Schnee, dann lacht bis Ende kommender Woche die Sonne. Heute wird die Lawinenwarnstufe auf 3 gesenkt. Skifahren im freien Gelände bleibt aber riskant.

copyright  2024
26. April 2024