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Linzer Lehramtsstudenten müssen nach Salzburg pendeln: "Kampf auf unserem Rücken"

Von Herbert Schorn   22.Juni 2019

Unter den Linzer Lehramtsstudenten brodelt’s: Schon ab Herbst oder Frühjahr werden wohl Studenten wöchentlich für einen oder zwei Tage nach Salzburg pendeln müssen. "Das war so nicht ausgemacht", ärgert sich Melanie Caighero, die im sechsten Semester Englisch und Inklusive Pädagogik studiert. "Uns wurde zu Studienbeginn vermittelt, dass wir alle Fächer in Linz absolvieren können."

Der Hintergrund: Seit 2016 gibt es ein neues Studium für Lehrer an Gymnasien bzw. Neuen Mittelschulen. Die früher getrennten Ausbildungen wurden vereint, nun bieten in Linz und Salzburg zehn Hochschulen und Unis das Studium gemeinsam an. Da die Linzer Kepler-Uni nicht alle Fächer im Programm hat, übernimmt die Uni Salzburg das universitäre Know-how für gewisse Fächer. Linz und Salzburg bieten daher Deutsch, Englisch, Geografie und Sport miteinander an. Betroffen sind 800 der 1300 Linzer Lehramtsstudenten.

Studenten drohten mit Klage

Doch ihnen war offenbar bedeutet worden, dass trotzdem alle Vorlesungen in Linz stattfinden. "Manche werden sogar zwei Mal pro Woche pendeln müssen", sagt Studentenvertreter Matthias Hörzi. Er rechnet in diesem Fall mit Zusatzkosten von wöchentlich 50 Euro. Das Pendeln verschlinge viel Zeit, was besonders für berufstätige Studenten oder junge Eltern ein Problem darstelle. Er schlägt vor, dass doch die Professoren pendeln sollen. "Wir vermuten, dass es einen Machtkampf zwischen den Hochschulen gibt, der auf unserem Rücken ausgetragen wird."

Das weist Franz Keplinger zurück. Er ist Rektor der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz und Leiter der Steuerungsgruppe, in der alle zehn Rektorate das Studium koordinieren. "Wir haben nun erstmals fix vereinbart, welche Lehrveranstaltungen die Uni Salzburg übernimmt", sagt er. Wenn Pendeln nötig sei, werde es pro Fach höchstens einen Salzburg-Tag geben, an dem alle Linzer Studenten einen Fixplatz in den Lehrveranstaltungen hätten. "Es kann aber genauso sein, dass die Professoren pendeln. Ich sehe da von der Uni Salzburg große Offenheit." Zusätzlich wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die Möglichkeiten des virtuellen Lernens, etwa die Übertragung von Vorlesungen, erarbeitet. Mit dem Land erörtern die Rektoren Möglichkeiten für finanzielle Zuschüsse.

Dennoch ist der Ärger groß. Mehrere Studenten drohten bereits mit Klagen, so Keplinger: "Aber wir konnten die Unstimmigkeiten ausräumen. Wir geben unser Bestes."

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