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"Wir müssen die schwarzen Schafe aus dem Verkehr ziehen"

Von Anneliese Edlinger   28.Oktober 2020

Die Namen der betroffenen Lokale will Klaus Luger nicht nennen. "Wir sind gerade dabei, die nächsten Schritte gegen sie einzuleiten." Und da sei es kontraproduktiv, Daten zu früh öffentlich zu machen.

Aber die Lage sei ernst. Denn Kontrollen von Ordnungsdienst und Polizei am Wochenende hätten "verheerende Zustände" in amtsbekannten Nachtlokalen gezeigt. "Es ist ein Wahnsinn. Da entstehen die nächsten Cluster. Außer der Sperrstunde wird da nichts eingehalten. Nicht die Maskenpflicht und schon gar nicht die Abstandsregel." Mehrere der betroffenen Lokale seien "Wiederholungstäter. Die haben wir schon einmal gesperrt." Aber nach Ablauf einer bestimmten Frist und dem Zahlen einer Strafe "durften sie wieder aufsperren."

Und die Stadt als zuständige Behörde habe "irrsinnige Schwierigkeiten damit, sie wieder zu schließen." Beweise über mehrere Verstöße in bestimmten Abständen müssten erbracht werden, damit ein vielleicht sogar dauerhaftes Zusperren erzwungen werden könne. Das dauere erstens zu lange, und zweitens würden "schwarze Schafe" Schlupflöcher nutzen und so die Sache weiter hinauszögern. "Da wird einfach der Geschäftsführer ausgewechselt, und der neue sperrt wieder auf. Die Polizei ist schon richtig frustriert", sagt Luger. Und er schön langsam auch: "Wir brauchen hier schärfere gesetzliche Regelungen", um die sich der Bund schleunigst kümmern solle. "Wir müssen die schwarzen Schafe aus dem Verkehr ziehen."

Das sei dringender "als das ständige Schauen auf die aktuellen Zahlen der Corona-Infizierten und das Hinwarten auf die Schaltung der Corona-Ampel." Beides solle man bleiben lassen, klare und nachvollziehbare Vorschriften erlassen und den Menschen sagen, was Sache sei: "Wir werden noch lange Masken tragen, Abstand halten und auf gewohnte Begrüßungsrituale verzichten müssen. Und wir müssen mit dem Coronavirus leben lernen, ohne in Hysterie zu verfallen." Das Drohen mit einem zweiten Lockdown oder Versprechungen einer Corona-Impfung, die dann nicht eingehalten werden könnten, seien kontraproduktiv.

Cluster im Altenheim

Doch zurück nach Linz. Der Cluster im Seniorenzentrum in der Dauphinestraße habe sich stabilisiert und sei in den vergangenen Tagen nicht mehr angewachsen. "Aber wir haben dabei gelernt, dass wir mit einem Teil der Bewohner restriktiver werden müssen, um alle zu schützen", sagt Luger. Konkret gehe es um Demenzkranke. "Wir müssen sie auf ein Stockwerk beschränken. Es geht nicht mehr, dass sie in andere Zimmer gehen, ihre Masken abnehmen und mit dem Lift auf- und abwärts fahren."

Die neue Einschränkung ziehe aber einen höheren Aufwand nach sich. "Dafür suchen wir jetzt Personal. Denn die Demenzkranken sollen ja nicht in ihren Zimmern eingesperrt werden, sondern sich betreut weiterhin bewegen."

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04. Mai 2024