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"Schäxpir zeigt die extreme Vielfalt von Theater"

Von Reinhold Gruber   23.April 2019

2002 war es eine Premiere: ein neues Theaterformat für Kinder und Jugendliche. Von 24. bis 30. Juni feiert Schäxpir, das Theaterfestival für junges Publikum, seine zehnte Auflage in Linz. Ein Festival, das sich außergewöhnlich entwickelt hat und mittlerweile zu den fünf größten seiner Art in Europa zählt.

Julia Ransmayr, die seit 2017 gemeinsam mit Sara Ostertag die künstlerische Leitung des alle zwei Jahre stattfindenden Festivals über hat, ist seit mittlerweile 13 Jahren aktiv ins Schäxpir-Geschehen eingebunden.

Schäxpir sei für sie mit ein Grund dafür gewesen, warum das Theater für sie zum Beruf wurde, sagt die Linzerin im OÖN-Gespräch. "Das Festival stand von Anfang an für eine extreme Vielfalt an Formen, was Theater alles kann. Schäxpir bricht zudem mit jeder Erwartungshaltung an Theater. Das ist spannend", so Ransmayr.

International und lokal

Das Festival ist gewachsen, hat rasch Anklang gefunden und vor allem über die Landesgrenzen hinaus Wirkung erzeugt. Es sei gelungen, eine Balance zwischen lokaler Szene, Schul- und Familienpublikum sowie einem auch internationalen Fachpublikum zu finden. "Die Internationalität macht sich lokal sichtbar", sagt Ransmayr, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die lokale Szene und die Häuser noch stärker ins Geschehen einzubinden.

Wer in den Tagen des Schäxpir-Festivals in Linz unterwegs ist, kommt daran nicht vorbei, wie es Festivalleiterin Cornelia Lehner formuliert. Rucksäcke, Leiberl, Schaufenster-Gestaltungen – das Festival ist allgegenwärtig. Was für Lehner zudem noch speziell ist: "Schäxpir findet sieben bis zehn Tage lang statt, ist aber in der Stadt praktisch das ganze Jahr über spürbar." Seit Jänner werde mit Klassen aus den acht Partnerschulen aus ganz Oberösterreich gearbeitet. "Wir fahren als Schäxpir-Team hinaus, und gleichzeitig kommen die Schulen nach Linz."

Zudem werde jungen Talenten eine Bühne geboten, weil etwa Studierende der Bruckner-Uni bei der Erarbeitung von Stücken nicht nur in ihren eigenen vier Wänden bleiben, sondern ihr Tun beim Schäxpir-Festival sichtbar wird.

"Das Gespür ist wichtig"

Das Selbstverständnis von Schäxpir zeigt sich darin, dass das Team, das das Erbe von Stefan Rabl, dem ersten Festivalleiter, weitergeführt, vor allem aber weiterentwickelt hat, mit viel Akribie am Werk ist. Es geht, wie es Ransmayr sagt, um ein Gespür. Ein Gespür für die Stadt, für die Situationen, für die jeweiligen Partnerhäuser, die ihr eigenes künstlerisches Profil haben. "Sie muss man kennen, verstehen und mit ihnen gemeinsam etwas entwickeln. Es ist wichtig, dass man miteinander schaut, wie man Grenzen verschiebt und neue Horizonte eröffnet", so Ransmayr.

Spannend sei aber auch, wie sich das Bild von Kinder- und Jugendtheater durch Schäxpir verändert hat. Denn Studierende an der Bruckner-Uni hätten durch die aktive Teilnahme beim Schäxpir-Festival plötzlich erkannt, was Theater für junge Menschen alles sein kann. "Einige, die 2017 dabei waren, haben jetzt Engagements für Kindertheater angenommen. Das kann genauso mutig und künstlerisch sein", so Ransmayr. Deshalb wird es heuer laut Lehner auch einen professionellen Diskurs darüber geben, was es bedeutet, am Kindertheater zu sein. "Da wollen wir etwas aufbauen."

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26. April 2024