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Protest gegen Verstümmelung von Bäumen zeigt Wirkung

15.Februar 2021

Wenn Baumpflegemaßnahmen einer Verstümmelung gleichkommen würden, dann dürfe man das nicht schweigend in Kauf nehmen, hatte Günter Eberhardt von der Baumrettungsinitiative Linz schon am Sonntag gesagt und damit massive Kritik an den „Baumpflegemaßnahmen“ der Asfinag im Bereich der Westbrücke in Linz geübt.

Am Wochenende seien hier seit Jahrzehnten stehende Platanen und Schwarzkiefern „verstümmelt“ bzw. zur Gänze umgeschnitten worden. „Die Bäume haben keine Hindernisse dargestellt“, so Eberhardt. Die Parkanlage würde sich zehn Meter hinter der Straße befinden.

Auch entlang der A7 in Dornach habe die Asfinag hinter der Lärmschutzwand viele Bäume entfernt oder komplett zusammengeschnitten.

Dass es sich dabei um ganz „natürliche“ Pflegemaßnahmen handelt, stellt Eberhardt in Abrede und verweist auf die entsprechende ÖNorm, wonach von einer Verstümmelung von Bäumen gesprochen wird, wenn mehr als 20 Prozent zurückgeschnitten sind. „Das ist an der Auffahrt zur Westbrücke eine Verstümmelung im Eilzugstempo“, kritisiert der Linzer Architekt und Baumschützer. Deshalb wurde Montag eine Protestaktion der Initiative auf der Fläche gestartet. „Wir wollen, dass die Arbeiten gestoppt werden.“

Die Aktion, bei der einige Aktivisten Bäume und Baumaschinen besetzt hatten, war erfolgreich. Die Asfinang gestand laut Eberhardt Fehler bei den Baumarbeiten an den Tagen zuvor ein. Denn es hätten nur maximal 20 Prozent zurückgestutzt werden dürfen. Tatsächlich sind aber Bäume gefällt oder bis auf ein "Gerippe verkrüpelt" worden, wie es seitens der Aktivisten weiter hieß. Sie sehen in der Aktion einen wichtigen Beitrag zum Baumschutz, denn ohne den Protest wären die "Pflegemaßnahmen" in der Art weitergegangen. Mittlerweile interessiert sich auch der Umweltanwalt für das Vorgehen, wie Eberhardt den OÖN sagte.

"So kann es nicht weitergehen"

"Dieser Umgang mit den Bäumen ist nicht nachvollziehbar und nicht zu akzeptieren. So kann es nicht weitergehen", reagierte Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) auf die Baumfällungen, die sich in den vergangenen Wochen in Linz merkbar gehäuft hätten. Neben den Schlägerungen rund um den Sportplatz der Pädagogischen Hochschule am Freinberg sind auch beim Polizeisportplatz in der Nietzschestraße, in der Biesenfeldsiedlung sowie eben bei der Grünanlage bei der Westbrücke Bäume "ohne ersichtliche Begründung" umgeschnitten worden.

Um das in Zukunft zu verhindern, müsse es ein Baumschutzgesetz geben, erneuerte Schobesberger die bekannte Forderung der Grünen. In jedem Wald seien Bäume besser vor Fällung geschützt als in der Stadt. Das müsse sich ändern.

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