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Kulturbudget für Ruder-WM ist aus dem Ruder gelaufen

Von Robert Stammler   13.Dezember 2019

2000 Athleten aus 80 Nationen maßen heuer bei der Ruder-Weltmeisterschaft in Ottensheim im Sommer ihre Kräfte. "Jetzt haben wir einen guten Ruf in der weiten Welt", zog Ottensheims Bürgermeister Franz Füreder (VP) zufrieden Bilanz. Nicht nur Ottensheim, sondern ganz Oberösterreich profitierte von dem Sportereignis.

In Ottensheim hat das Spektakel nun aber ein Nachspiel. Die Gemeinde stellt sich die Frage: Wie konnte das Kulturbudget, das die Kommune für das künstlerische Rahmenprogramm zur Verfügung gestellt hatte, so aus dem Ruder laufen?

Um "circa 25.000 Euro" dürfte das Budget überschritten worden sein, vermutet Füreder. "Genaue Zahlen stehen noch nicht fest, wir wollen alles genau erheben." Das Gesamtbudget habe 50.000 Euro ausgemacht, jeweils 25.000 Euro hätten die Gemeinde und der Tourismusverein Ottensheim bezahlt, so der Bürgermeister.

Für das künstlerische Rahmenprogramm sei Vizebürgermeister Klaus Hagenauer (Bürgerliste Pro O) zuständig gewesen, betont Füreder. Es habe "Ausgaben gegeben, die mit uns nicht abgesprochen waren." Für die Ottensheimer Freiheitlichen ist die Causa ein gefundenes Fressen. "Das ist eine Verhöhnung der Ottensheimer Steuerzahler im Namen der Kunst", sagt der FP-Gemeinderatsmandatar Helmut Schwetz. So seien etwa für das Bemalen von Baumstämmen am Rodlgelände 5000 Euro in Rechnung gestellt worden. "Es stellt sich hier natürlich die Frage, wie eine einzelne Person so ein Finanzdebakel auslösen kann."

Kulturbudget für Ruder-WM ist aus dem Ruder gelaufen
Franz Füreder, der Bürgermeister der Gemeinde Ottensheim, wo im Sommer die Ruder-WM veranstaltet wurde.

Abzeichen-Verkauf schwächelte

"Es wurde das Budget um rund 25.000 Euro überschritten, weil weniger Einnahmen hereingekommen sind, als wir kalkuliert haben", nimmt der für Kulturanliegen zuständige Vizebürgermeister Hagenauer Stellung. Aus dem Verkauf der sogenannten "Festabzeichen" zum Preis von zehn Euro pro Stück seien nur etwa 7000 Euro hereingekommen. "Erwartet haben wir bis zu 25.000 Euro." Jene 5000 Euro für das Bemalen von Baumstämmen würden aber aus einem anderen Budget bezahlt. "Da werde ich etwas anderes organisieren", betont Hagenauer.

Für Bürgermeister Füreder ist es wichtig, dass der Tourismusverein "nicht den Schwarzen Peter haben soll". Der Vizebürgermeister habe deshalb "Erklärungsbedarf". Er jedenfalls habe immer betont, sparsam zu sein, sagt der Chef der Gemeinde.

Wer soll die Mehrausgaben denn bezahlen? "In letzter Konsequenz Hagenauer selbst. Er hat wissentlich mehr Geld ausgegeben, als vorhanden war. Und das, obwohl er seit mehr als 30 Jahren Erfahrung als Mandatar hat", ärgert sich der Bürgermeister.

Der Vizebürgermeister betont, dass rund um die Ruder-Weltmeisterschaft etliche Ehrenamtliche mitgearbeitet hätten. "Ich habe das auch gratis gemacht." Aber es sei eben ein bedenklicher Trend, "dass Ehrenamtliche dann auch noch brennen sollen, wenn etwas nicht gepasst hat", sagt Hagenauer. Am kommenden Montag tagt in Ottensheim der Gemeinderat. Dass dann schon fixe Zahlen auf dem Tisch liegen, schließt der Bürgermeister aus.

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