Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

"Kreativität muss einen Stellenwert bekommen"

Von Reinhold Gruber   23.Jänner 2020

LINZ. Seit Beginn des Jahres ist Georg Tremetzberger Geschäftsführer der "Creative Region Linz & Upper Austria" und zieht von der Linzer Tabakfabrik aus die Fäden, wenn es um die Förderung der Kreativwirtschaft geht.

OÖNachrichten: Sie waren schon bisher in der Creative Region tätig, sind aber jetzt der Chef. Was hat sich mit dem 1. Jänner 2020 persönlich für Sie verändert?

Georg Tremetzberger: Ich habe mehr Verantwortung, darf jetzt offiziell führen und möchte mit dem Team die eigene Vision umsetzen.

Diese Vision sieht wie aus?

Es geht darum, wie Kreativität in Oberösterreich einen Stellenwert bekommen kann, wie man mit Kreativität den Standort sichern kann und somit Neues für die Gesellschaft entwickelt.

Was tut die Creative Region?

Wir unterstützen und fördern Menschen und Unternehmen bei der Entwicklung von Neuem. Dazu haben wir unterschiedliche Formate. Alle, die Neues schaffen wollen, das einen innovativen, kreativwirtschaftlichen Aspekt aufweist, sind bei uns richtig.

Wie definieren Sie Innovation für sich?

Klassisch ist Innovation das, was sich am Markt durchsetzt. Innovation muss aber einen Funken Neues und Relevanz in sich tragen. Der 25. Fahrradkurier-Service ist nicht mehr innovativ, aber wenn ich mir überlege, wie man das Zusammenleben in der Stadt neu gestalten oder das Thema Pflege mit Technologie verbinden kann, dann können sich neue Produkte und Services entwickeln. Es gibt unendlich viele Spielplätze, über die man so nachdenken kann.

Hat Sie immer die Schnittstelle zwischen den Anbietern und dem Markt interessiert?

Wenn man selbst nicht so viele Ideen hat, dann kann man nur anderen dabei helfen, ihre zu entwickeln. Ich wollte ursprünglich Architekt werden, wollte etwas gestalten. Deshalb war ich bei meinen Ferialjobs immer am Bau. Dann wollte ich Psychologie studieren, weil ich das Beobachten und das Arbeiten mit Menschen extrem interessant fand. Schließlich habe ich beides nicht verfolgt, sondern bin nach Abschluss der HAK nach Wien gegangen, um Wirtschaft zu studieren.

Haben Sie das jemals bereut?

Nein. Ich bin dadurch genau dort gelandet, wo ich Neues schaffen und mit Menschen arbeiten kann. Meine Kreativität liegt vielleicht darin begründet, Dinge und Zusammenhänge zu erkennen, wie man Menschen zusammenbringt. Wo Sachen entstehen, die von alleine nicht entstehen würden.

Wie das Fördern von jungen Talenten...

Ja. Man muss man sich aber bewusst sein, dass man das nicht am freien Markt machen kann. Dazu braucht es die öffentliche Hand. Die Politik muss hinter einem stehen, denn das Finanzielle ist wichtig. Wir haben in Österreich 5000 Unternehmen in der Kreativwirtschaft mit einer Wertschöpfung wie die Chemieindustrie. Daran ist erkennbar, dass Kreativität Mehrwert und Nutzen bringen kann. So wollen wir vor Augen führen, dass es wenig Gründe gibt, nicht auf Kreativität zu setzen.

Was haben Sie sich für Ihr erstes Jahr als Geschäftsführer der Creative Region vorgenommen?

Wir wollen Kreativität für Unternehmen greifbar und begreifbar machen. Wir wollen der erste Ansprechpartner beim Vermitteln von Kreativen, beim Etablieren von Tools und bei der Präsentation neuer Produkte im In- und Ausland sein. Denn es geht auch um die großen Zukunftsthemen, wie Verkehr und Mobilität. Oder die Mode der Zukunft.

copyright  2024
08. Mai 2024