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Kindergarten-Förderung lässt Migranten Deutsch-Defizit aufholen

Von hes   23.November 2012

Können Linzer Migrantenkinder ausreichend Deutsch, um dem Schulunterricht folgen zu können? Über diese Frage streitet die Politik seit Jahren. Die Stadt fördert Kinder mit Sprachdefiziten im letzten Kindergartenjahr, vor einem Jahr wurden diese Trainings auf alle drei Kindergartenjahre ausgedehnt.

Nun ließ die Stadt erstmals von der Universität Hamburg untersuchen, wie gut die Kinder in städtischen Kindergärten Deutsch beherrschen. Dazu wurde das Sprachvermögen einmal vor dem Start des Förderprogrammes und einmal danach untersucht. Ergebnis: Die Kinder mit Migrationshintergrund konnten zu den Österreichern aufholen. Sie steigerten ihr Sprachvermögen von 47,9 Punkten auf der 80-Punkte-Skala des sogenannten HAVAS-Testes auf 55,7. Die Kinder ohne Migrationshintergrund kamen „nur“ von 55,2 auf 59,2 Punkte. Der Abstand verringerte sich somit von 7,3 auf 3,5 Punkte.

„Die Kinder mit den größten Schwächen machten die größten Fortschritte“, sagt Studienautorin Ingrid Gogolin von der Uni Hamburg. Grundsätzlich hätten aber alle Kinder von den Fördermaßnahmen profitiert: „Im Durchschnitt ist die Sprachstand der Schulanfänger für die Schule ausreichend.“ Nachsatz: „Das heißt aber nicht, dass die Schule nichts mehr tun müsste.“

Sozialreferent Vizebürgermeister Klaus Luger (SP) ist mit dem Ergebnis zufrieden: „Es zeigt, dass wir bis zu einem gewissen Grad die Startnachteile der Migranten verbessern können.“ Die Studie deckte aber auch Mängel in den Trainings auf: So wünscht sich Gogolin objektivere Kriterien, welche Kinder in den Genuss der Förderung kommen: „Wir konnten nicht rekonstruieren, warum die Kinder in der Maßnahme waren.“

VP: Falsches Testverfahren

Der Polit-Streit ist damit aber längst nicht vom Tisch. Die Linzer Volkspartei kritisiert das Testverfahren, das nur für die Suche von Fördermöglichkeiten für Kinder mit auffälligen Deutschschwächen gedacht sei. „Es ist nicht dafür vorgesehen, den Sprachstand der Kinder an den konkreten Leistungsanforderungen der Volksschulen zu messen“, sagt Klubobmann Bernhard Baier. Im Vorjahr seien 80 Prozent der Kinder mit Migrationshintergrund wegen Sprachdefiziten als „außerordentliche Schüler“ in den Schulen aufgenommen worden.

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