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Aus der tapferen Kira schöpfen die Macher Energie

Von Alexander Zambarloukos   10.September 2015

Die Planungen für das morgige Stabhochsprung-Spektakel unter dem Linzer Lentos (19 Uhr) waren schon ziemlich fortgeschritten, als ein tragischer Zwischenfall in Innsbruck nicht nur die Leichtathletik-Szene, sondern die gesamte Republik erschütterte. Am 30. Juli hatte sich die heute 22-jährige Tirolerin bei einem Trainingsunfall in Innsbruck den fünften Halswirbel gebrochen, auf die Leichtathletin prasselte die furchtbare Diagnose Querschnittslähmung ein.

Die (positive) Art, wie Kira ihr Schicksal meistert, färbte auch auf die Macher des TGW-Lentos-Jump, Roland und Ulrich Werthner sowie Fabian Unger, ab. Sie ziehen das Event durch, wenngleich zwischenzeitlich schon Zweifel aufgetaucht sind. Wegen Grünberg.

"Wir alle sind durch diesen Unfall geprägt. Doch Kiras Botschaften und die riesige Welle der Hilfsbereitschaft haben uns Energie gegeben", erläutert Ulrich Werthner. Nachsatz: "Die Aufbruchstimmung, die wir in Salzburg erlebt haben, war herausragend."

Der WM-Dritte kommt

Damit ist jener Charity-Stabhochsprung gemeint, der am 4. September 4000 Zuschauer in die Altstadt lockte. Dort war auch Weltrekordhalter Renaud Lavillenie (6,16 Meter), der Grünberg zuvor einen Besuch in der Reha-Klinik abgestattet hatte, am Start. Mit großem Erfolg. Der Franzose triumphierte mit respektablen 5,93 Metern und leistete einen starken Beitrag zu jenen 18.000 Euro, die für Kira gesammelt werden konnten.

In Linz soll das Spendenkonto kräftig Zuwachs bekommen. Auch ohne Lavillenie, der gleichzeitig Verpflichtungen in der Diamond League (Brüssel) nachkommen muss. Egal. Das Teilnehmerfeld unter dem Lentos Kunstmuseum, das bei freiem Eintritt bis 22 Uhr geöffnet sein wird, kann sich wirklich sehen lassen.

Nicht nur der "frischgebackene" Bronzemedaillengewinner der WM in Peking, Piotr Lisek aus Polen (Bestmarke 5,90 m), reist an, sondern auch Finalist Ivan Horvath (Cro/5,70 m). Nicht zu vergessen auf die Briten Luke Cutts (5,83 m/nationaler Rekordhalter) und Adam Hague, der sich heuer als 17-Jähriger zum Junioren-Europameister gekrönt hat. Ein starkes Stück. Aus rot-weiß-roter Sicht muss man Paul Kilbertus, Dominik Distelberger und Felix Schmid-Schutti auf dem Zettel haben.

Letzteren hat die Nachricht vom Grünberg-Unfall zwischenzeitlich nachdenklich gemacht: "Wir waren gerade beim Training, als wir’s erfahren haben. Normal glaubst du, dass so etwas nie passieren kann. Aber dann geschieht es doch", erzählte Felix, der seine nächsten Versuche entsprechend schaumgebremst absolviert hatte.

Unter dem Lentos will Schmid-Schutti freilich hoch hinaus. Auch für ihn ist Grünbergs mentale Stärke ein Elixier, das beflügelt. Ähnlich sieht es Weltmeisterin Yarisley Silva (Cub), die ihr Siegertrikot von Peking zugunsten von Kira versteigern lässt. Auch die Handballer vom deutschen Bundesligisten Bergischer HC, Viktor Szilágyi, Alex und Max Hermann, haben keine Sekunde gezögert, um Kira zu unterstützen: Das ÖHB-Trio bietet signierte Original-Heimtrikots auf der Internetplattform "ebay" an.

Wirklich beeindruckend. Jetzt folgt der nächste Akt. In Linz, wo sich atemberaubender Spitzensport, Kultur und große Herzen begegnen werden. Es lohnt sich.

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26. April 2024