Der letzte Sensenschmied im Almtal sitzt mit 74 Jahren noch am Amboss
SCHARNSTEIN. Sepp Stadler lässt sich einmal im Monat beim Schauschmieden über die Schulter blicken.
Die Handrücken von Sepp Stadler sind mit braunen Flecken übersät. Es sind keine Altersflecken, sondern alte Brandnarben, die sich Stadler im Laufe seines Arbeitslebens eingefangen hat. Der 74-Jährige ist einer der letzten noch lebenden Schmiede, die im Scharnsteiner Sensenwerk Redtenbacher einst am riesigen Maschinenhammer saßen. Pro Tag verwandelte er rund 300 glühende Stahlrohlinge in geschwungene Sicheln und Sensen, die vom Almtal aus in die ganze Welt exportiert wurden.