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Vom Fußballplatz bis zum Kurhaus: "Wieviel Religion braucht der Mensch?"

Von OÖN   19.März 2019

Von verschiedensten Seiten näherten sich sowohl die Experten am Podium als auch die 200 Besucher dem spannenden Thema "Wieviel Religion braucht der Mensch?" der Zeller Schlossgespräche 2019 an. Die OÖNachrichten fungierten als Medienpartner der gelungenen Veranstaltung.

Journalistin Christine Haiden etwa betonte, dass es vor allem darauf ankomme, wie Religion gelebt wird. "Vergleichbar mit der Evolution vom Käfer, der von seinem Panzer getragen wird, zum Wirbeltier, das sich aufrichtet und beweglich ist, halte ich eine Entwicklung in der Religion für nötig: Vom schützenden Panzer durch Dogmen und Vorschriften zum eigenverantwortlichen Glauben", so die Chefredakteurin der Zeitschrift "Welt der Frau".

"Religion muss gut tun"

LASK-Trainer Oliver Glasner berichtete, dass Spieler aus verschiedenen Ländern und Kulturen im Kader stehen. Religion muss gut tun. In der Mannschaft spielt es keine Rolle, ob jemand katholischer oder orthodoxer Christ, Muslim oder Atheist sei. Er versuche, vor allem Werte wie Respekt zu vermitteln, und wenn es uns schlecht geht, helfen wir zusammen", sagt der Riedauer.

Rituale sind notwendig

Von der Suche der Gäste nach etwas, das ihrem Leben Halt gibt, berichtete auch die Leiterin des Curhauses Bad Mühllacken, Elisabeth Rabeder. Immer wieder erlebe sie, dass die achtsame Berührung zutiefst heilsam sei: "Der Körper ist für viele das Tor zu ihrem Innersten und für manche auch zu Gott. Im von katholischen Ordensschwestern betriebenen Kurhaus werden häufig spirituelle Angebote nachgefragt."

Eine erfrischende Sichtweise vermittelte der 78-jährige Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner. Mit Aussagen, wie "Ich brauche Gott nicht. Er ist zu nichts zu gebrauchen", lockte er Zuhörer aus der Reserve. Die Versuchung sei laut Zulehner immer groß, Gott für die eigenen Interessen zu missbrauchen. Das Wesen der Religion sei aber Verbundenheit. Der Experte sieht eine Entwicklung von einer "gesatzten Dogmatik in Richtung mystische Erfahrung". Gemeinschaft und Rituale seien notwendig, um nicht "religiöse Analphabeten" zu werden.

Das Team von "Brücken bauen" des Dekanates Andorf, Caritas, Katholisches Bildungswerk und Theologische Erwachsenenbildung schnürte in Zusammenarbeit mit dem Schloss-Team ein bemerkenswertes Veranstaltungspaket. "Wir wollten Religion abseits der Pfarre und Kirche beziehungsweise die Vielfältigkeit von Glauben im Alltag genauer beleuchten. Und das ist uns meiner Meinung nach ganz gut gelungen", so Martin Brait, Dekanatsassistent in Schärding. Die nächsten Zeller Schlossgespräche finden in zwei Jahren im Innviertel statt.

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04. Mai 2024