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Streetworkerin Kerstin Hofstätter: "Versuche so gut es geht, für die jungen Menschen da zu sein"

Von Thomas Streif   25.März 2020

"Eigentlich gehen wir Streetworker hinein in die Lebenswelten der jungen Menschen und sind jeden Tag an verschiedenen Plätzen unterwegs", sagt Kerstin Hofstätter von Streetwork Ried. Seit mehr als 22 Jahren ist die gebürtige Deutsche für die Rieder Streetworker tätig, an eine vergleichbare Situation kann sie sich – wenig überraschend – nicht erinnern.

"Ein Vorteil ist mit Sicherheit, dass wir von Streetwork Ried schon seit mehreren Jahren viele virtuelle Plattformen, wie Snapchat, Instagram, WhatsApp oder Facebook, nutzen. Diese sind aus der Kommunikation mit den jungen Menschen nicht mehr wegzudenken", sagt Hofstätter.

Mit anderen Apps, wie etwa "Houseparty", könne man beispielsweise auch spielen. "Bei Videoanrufen reden wir und trinken miteinander einen Kaffee", berichtet die Rieder Streetworkerin.

Zahlreiche Problemfelder

Die Herausforderungen in der Corona-Krise seien trotz des virtuellen Kontakts riesengroß. Die beengte Wohnsituation, ein gewalttätiges Klima daheim oder die Überforderung mit kleinen Kindern seien nur einige der Problemfelder, mit denen sie konfrontiert sei, schildert Hofstätter. "Dazu kommen Jobverluste und sogar Unterversorgung mit Lebensmitteln", sagt Hofstätter. Für Häftlinge, die sie betreut, seien Maßnahmen wie Besuchsverbote sehr schwer zu ertragen. Sie habe auch mit jungen Menschen zu tun, die direkt oder indirekt von Covid-19 betroffen sind.

Dankbarkeit bei Hofstätter

"Ich rede und telefoniere viel mit den Personen und versuche, etwas zu einer Verbesserung beizutragen. Ich selber halte mich selbstverständlich an die strikten Ausgangsbeschränkungen, sagt Hofstätter und fügt hinzu: "Die Einstellung zu meiner Arbeit hat sich nicht verändert. Ich versuche, so gut es geht, für die jungen Menschen da zu sein. Was mich freut, ist, dass sie mir weiterhin Einblicke in ihr Leben gewähren, dafür bin ich dankbar, denn nur so ist die Arbeit, die ich mache, möglich", sagt Hofstätter im OÖN-Gespräch.

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05. Mai 2024