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KISS, Pink und Justin Bieber: Er kocht sie alle ein

Von Valentina Dirmaier   19.Februar 2016

Es kann schon vorkommen, dass Jochen Auer, 43, erfolgreicher Showproduzent, nächtens gerufen wird, um für einen namhaften Pop- oder Rockstar nach dem Auftritt Champagner oder Wein zu besorgen. Aber kein 08/15-Gesöff aus dem Supermarkt, sondern edle Tropfen, die in Flaschen abgefüllt etwa 1500 Euro kosten. Und welche unter Umständen eingeflogen werden müssen. Und das pronto.

"Ja, das ist in der Tat verrückt, aber das gehört zu meinem Job. Man darf nicht vergessen, dass es sich hierbei um Multimillionäre handelt. Die wollen auf keinen Luxus verzichten. Also müssen wir professionell arbeiten", erzählt Eventmanager Jochen Auer. Hinterfragen? Nein, besser nicht.

Der gebürtige Salzkammergütler hat sich mit 19 Jahren selbstständig gemacht, in seinen frühen 20ern bereits ein Catering bei einem Aerosmith-Konzert übernommen. Die erste große Aktion.

Ergometer statt Schnaps

Mittlerweile ist die Liste an Prominenten, die er mit seiner Eventfirma Stage Culinarium betreut hat, um etliche Größen im Musikbusiness gewachsen: die Rolling Stones, Paul McCartney, Depeche Mode, Pink, Metallica, Lady Gaga, Black Sabbath mit Ozzy Osbourne, KISS, Guns n’Roses, Justin Bieber, Elton John, Iron Maiden oder Volks-Rock’n’roller Andreas Gabalier und die Austro-Pop-Legenden von STS. Namen nennt Auer. Über die Wünsche und Allüren schweigt der oberösterreichische Showproduzent aber. Nur so viel sei verraten: Statt des exzessiven Lebens, wie viele vermuten, achten Stars und Sternchen auf gesunde Ernährung. "Häufig steht im Backstagebereich ein Ergometer statt den Schnapsflaschen", plaudert Auer aus dem Nähkästchen. "Die meisten sind sehr nett." Justin Bieber zum Beispiel sei nicht so, wie er von den Medien dargestellt wird. Sondern er sei "ein sehr netter Typ, der sich zu benehmen weiß", so der gelernte Koch, der im Gasthof Zum Pfandl gewissermaßen groß wurde und dort von seiner Mutter das Handwerk lernte.

Das Kochen überlässt Auer nach 25 Jahren in der Showbranche lieber seiner Crew, die dafür von so mancher Musiklegende mit einem Ständchen belohnt oder der sogar über die Schulter geschaut wird. "Der Trend geht dahin, dass die Stars auch selbst kochen und sich genau erklären lassen, was bei ihnen auf den Teller kommt", sagt Auer, der auch Produzent der erfolgreichsten Tattoo-Show Europas – der Wildstyle & Tattoo-Messe – ist.

Selbige Tendenz ortet Jochen Auer auch bei Otto Normalverbraucher: Die Leute befassen sich mehr damit, was bei ihnen auf dem Teller landet, wollen selbst den Kochlöffel schwingen und ihren Gaumen hin und wieder auf eine kulinarische Weltreise schicken. Eine Vorstellung, die der Umtriebige auch ausgezeichnet beim "European Street Food Festival" (siehe Infokasten) vermarktet. Köche und Aussteller verführen die Besucher mit frisch gerolltem Sushi, Asia- und Thai-Gerichten, Vegetarischem und Veganem, deftigen Fleischgerichten und mit süßen Verlockungen. Oberste Prämisse: Das Essen wird vor Ort frisch zubereitet, typisch "Street Food".

"Wir bringen damit die kulinarische Welt nach Österreich. Die Leute können zwischen den Ständen und Foodtrucks herumschlendern und sich beim Essen und Durchkosten an den letzten Urlaub erinnern", schwärmt der 43-Jährige. Selbst gönnt sich der Showmaster am liebsten ein herzhaftes Steak oder – ganz im Gegensatz zu den Stars – etwas Bodenständiges wie Hascheeknödel mit Sauerkraut.

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