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Irritierendes "Saunageflüster" der Rieder Grünen

Von Thomas Streif   15.Jänner 2018

Anfang Februar eröffnet das neue Rieder Freizeitbad seine Türen. Auch auf eine großzügige Saunalandschaft dürfen sich die Besucher freuen. Die Grünen Ried wünschen sich an einem Tag der Woche getrennte Saunazeiten für Damen und Herren. Neben einer am 10. Dezember 2017 gestarteten Online-Petition "Getrennte Damen- und Herrensauna im Freizeitbad Ried" haben die Grünen diesem Thema in der eigenen Stadtpartzeitung "Grünspecht" einen Artikel mit der Überschrift "Saunageflüster" gewidmet. Über den Inhalt dürften aber etliche Leser irritiert gewesen sein.

Immer mehr Frauen würde aufgrund der gemischen Sauna ein mulmiges Gefühl beschleichen, heißt es im Text. Es sei auch nicht "jederfraus Sache, sich Blicken und Kommentaren über ,geile Titten’ oder ,abtörnende Cellulitis’ auszusetzen", schreiben die Grünen, die sich dabei auch auf die "me too"-Debatte beziehen.

Man unterstütze gerne den Wunsch der Frauen nach zumindest "einem belästigungsfreien Nachmittag/Abend pro Woche", heißt es in dem Artikel weiter. Aber auch für die Herren der Schöpfung legen sich die Rieder Grünen ins Zeug.

"Umgekehrt haben vielleicht auch die Herren das Bedürfnis, einmal in der Woche ganz unter sich zu sein, ohne Gefahr zu laufen, dass etwa die Sekretärin einen taxierenden Blick auf das vermeintlich beste Stück ihres Chefs wirft", heißt es im Wortlaut. Dass mit dem Inhalt suggeriert werden könnte, dass man bei einem Saunabesuch mehr oder weniger den Belästigungen des anderen Geschlechts ausgesetzt ist, glauben die Rieder Grünen nicht. "Uns haben viele Frauen angesprochen und uns mit dem Thema konfrontiert. Daher haben wir diese Petition ins Leben gerufen, um abzuklären, wie groß der Wunsch nach einem getrennten Saunatag ist", sagt Grünen-Stadtrat Lukas Oberwagner im OÖN-Gespräch. Erst dann werde entschieden, ob ein Antrag im Gemeinderat eingebracht werde, so Oberwagner.

Derzeit sieht es allerdings nicht so aus. In wenigen Tagen läuft die Online-Petition aus. Das Sammelziel von 500 Unterstützern ist nicht in Griffweite. Bis Sonntagnachmittag unterzeichneten erst 27 Personen die Petition.

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