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Heimische Bauern appellieren: "Kauft regional!"

Von Lisa Penz   26.März 2020

Kartoffeln, Fleisch, Milch, Eier: Die Lebensmittelversorgung ist dank der fortwährenden Arbeit heimischer Landwirte gesichert. "Es muss sich keiner sorgen. Es gibt weder Engpässe noch Ernteausfälle", sagt Braunaus Bezirksbauernkammerobmann Ferdinand Tiefnig.

Damit es auch im Herbst genügend Getreide und Futtermittel gibt, sind die Landwirte derzeit viel auf den Feldern unterwegs. Einige Leute zeigten Unverständnis für die derzeitigen Feldarbeiten. Das ärgert Tiefnig, "schließlich ist es notwendig, dass wir Landwirte weiterarbeiten. Wir sichern die Versorgung." Doch auch viel Lob und Positives erfahren die Bauern in diesen Zeiten. "Es gibt auch Menschen, die sich bei uns für die tägliche Arbeit bedanken. Das freut natürlich."

Ungewissheit bleibt

Landwirtschaftliches Arbeiten ist wie gehabt möglich. "Ich hoffe, das bleibt so. Ungewiss ist, ob bäuerliche Betriebe ausfallen, weil sich Mitarbeiter mit dem Coronavirus infizieren", sagt Tiefnig.

Vielen österreichischen Landwirten fehlen Erntehelfer und Leiharbeiter, die durch die Grenzschließungen ausbleiben. Im Bezirk treffe das nur wenige, "schlimmer ist dies etwa für das Eferdinger Becken." Einnahmenausfälle erleiden die Landwirte im Bezirk, weil die Wochen- und Bauernmärkte bis auf weiteres abgesagt sind. "Auch, dass die bayerischen Kunden wegfallen, spüren wir als Grenzbezirk", sagt Tiefnig.

Heimische Bauern appellieren: "Kauft regional!"

Die heimische Wirtschaft könne nun jeder unterstützen, indem er regional einkaufe, sagt Tiefnig. "Bei vielen findet nun ein Umdenken zum Regionalen statt – was gut ist!" Es brauche keine Kartoffeln aus Ägypten, Äpfel aus Chile oder Fleisch aus Argentinien. "Das gibt es alles bei uns vor der Haustüre. Die Leute werden in Krisenzeiten dafür sensibler. Ich gehe sogar noch weiter. Künftig werden auch Produkte, die nicht einwandfrei sind, eine Gurke mit Krümmung, eine unförmige Kartoffel, ein Apfel mit Delle, wieder wichtiger. Auch diese Lebensmittel sind gut."

Bei den Direktvermarktern bestellen, im Hofladen einkaufen oder im Supermarkt zu österreichischen Produkten greifen, helfe nun. Vielen Hofläden bleiben momentan die Kunden aus. Aloisia Gurtner vom Obsthof Gurtner in Geinberg sagt: "Es ist ein schwieriges Unterfangen. Die erste Woche lief gut, mittlerweile stagniert es." Auch dass die Firmen- und Großküchenzustellungen ausbleiben, spürt der Geinberger Betrieb. Etwa 50 Prozent der Einkünfte entfielen. Auch Brigitte Jenichl aus Altheim geht es ähnlich: "In der ersten Woche kamen die Kunden, nun ist es ruhig." Die Jenichls haben die Hofladen-Zeiten ausgeweitet. Geöffnet ist nun nicht mehr nur freitags und samstags, sondern auch unter der Woche vormittags, "damit die Leute flexibler einkaufen können."

Wenig Veränderung gibt es am Ranshofner Schaberlhof: "Bei uns läuft die Arbeit in vollem Ausmaß weiter, am Feld sowie im Laden, nur eben mit Sicherheitsvorkehrungen. Die Leute kommen und unterstützen uns, wofür wir dankbar sind", sagt Christine Ortner.

Einen Überblick über viele Direktvermarkter finden Sie unter: gutesvombauernhof.at und wiesinnviertelschmeckt.at 

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