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"Guads vo Dahoam": Bauern vermarkten zunehmend selbst

Von Marina Mayrböck   05.März 2020

Immer mehr (landwirtschaftliche) Betriebe vermarkten ihre Produkte direkt, immer mehr Konsumenten verlangen nach Produkten aus der Region: In Eggelsberg wird dieser Entwicklung mit dem Bauernmarkt "Guads vo Dahoam" Rechnung getragen. Jeden ersten Freitag im Monat werden im Pfarrstadl Erzeugnisse aus dem südlichen Bezirk angeboten. Auch in Auerbach gibt es neuerdings ein Angebot: Der "Dorfmarkt" ist gerade im Aufbau und dient sowohl als Nahversorger als auch Treffpunkt in der Zuzugsgemeinde.

600 Besucher in Eggelsberg

Begonnen hat in Eggelsberg alles mit fünf Bauern aus dem oberen Innviertel, die allesamt etwas "Guads vo Dahoam" zu vermarkten hatten: "... wir haben uns überlegt, wie wir das nach außen transportieren können und so kam uns die Idee des Bauernmarktes", sagt Josef Maislinger. Es wurde ein Verein gegründet, Obmann ist Josef Maislinger. Aus den fünf Anbietern sind mittlerweile 22 geworden, Tendenz steigend. Der Markt trifft den Nerv der Zeit: 600 Besucher nutzen die Gelegenheit, daheim einzukaufen. "Solche Märkte werden zunehmend interessanter. Auch in Handenberg ist etwas geplant. Der Konsument fragt nach, will regionale Produkte haben und den Bauern oder den Erzeuger kennen", sagt Bezirksbauernkammer-Obmann und VP-Landtagsabgeordneter Ferdinand Tiefnig und betont, dass die Bezirksbauernkammer den Direktvermarktern mit Rat und Tat in rechtlichen Angelegenheiten sowie hygienischen Richtlinien zur Seite steht.

Unübersichtlichkeit, Intransparenz und Lebensmittelskandale verunsichern zunehmend die Konsumenten. "Das ist spürbar. Die Leute, die bei uns einkaufen, kaufen bewusst ein und sind bereit, dafür etwas mehr Geld auszugeben", sagt Maislinger. Fleisch, Milchprodukte, Fuckinger Kartoffeln, Speiseöl, Honig, Aroniasäfte und vieles mehr: In Eggelsberg wird nur selbst Produziertes verkauft, der Handel wurde bewusst ausgeklammert. Maislinger selbst verkauft Einkornreis und -mehl. Die Unterstützung seitens des Pfarrers Markus Klepser und der Gemeinde freut den Obmann besonders.

Dorfmarkt als Nahversorger

Für andere Gemeinden sind solche Märkte eine Möglichkeit, um eine Nahversorgung zu gewährleisten. So auch in Auerbach. In der beschauliche Gemeinde ist vor zwei Jahren ein regelrechter Bauboom ausgebrochen. Für die Auerbacher ist diese rasante Ortsentwicklung eine Herausforderung. Als Obmann des Dorfentwicklungsvereines L(i)ebenswertes Auerbach hat sich Josef Schwarz dieser angenommen und mit Unterstützung der Vereine das Zukunftsprojekt 2030 gegründet. Im ersten Schritt ging es ums gegenseitige Kennenlernen. "Dabei wurde immer öfter der Wunsch nach einem Nahversorger geäußert. In einigen Gesprächsrunden einigte man sich, einen Dorfmarkt aufzubauen", sagt Schwarz. Die Probeläufe in den vergangenen Samstagen seien sehr gut besucht gewesen, daher findet ab sofort jeden Samstag von 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr bei der Stockhalle der Auerbacher Dorfmarkt statt. Angeboten werden Frisches und Gutes aus der Region Auerbach, Fleischprodukte, Brot und Milchprodukte.

"Guads vo Dahoam": Bauern vermarkten zunehmend selbst
Der Bauernmarkt im Eggelsberger Pfarrstadl wird gut angenommen.

Die neuen Märkte: Bauernmarkt "Guads vo Dahoam" in Eggelsberg, jeden ersten Freitag im Monat von 10 bis 16 Uhr im Pfarrstadl. – "Dorfmarkt" in Auerbach bei der Stockhalle, jeden Samstag von 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr.

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26. April 2024