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Experten mit Tipps für schonenden Naturgenuss am Unteren Inn

05.März 2021

Auch die Inn-Auen locken im Frühjahr wieder mit Wanderungen und Spaziergängen. Um die Natur möglichst unbeschwert genießen und zugleich Tiere und Pflanzen schonen zu können, haben die Experten des Infozentrums Naturium Unterer Inn mit Gebietsbetreuerin Andrea Bruckmeier Tipps parat. Besonders wichtig sei, sich an die jeweiligen Betretungsverbote zu halten, am Unteren Inn betrifft dies vor allem die Inselgefüge.

  • Beim Gassigehen: Lassen Sie Ihren Hund in den dafür geeigneten Gebieten nur dann von der Leine, wenn er gut auf Sie hört und nicht plötzlich auf andere Spaziergänger zuläuft oder einem Hasen nachstellt. Das erspart allen Beteiligten Stress und Ärger, so die Experten. "Nehmen Sie Ihren Hund lieber an die Leine, wenn viele Leute unterwegs sind. Es gibt Personen, die vor Hunden Angst haben und ,angreifenden’ Hunden im Notfall auch mit Pfefferspray oder Ähnlichem zu Leibe rücken." Am Unteren Inn reagieren vor allem die Wasservögel empfindlich auf die Anwesenheit von Hunden. "Lassen Sie Ihre Tiere am besten nur an geeigneten Badestellen, auf keinen Fall in der Nähe von Schilfgürteln ins Wasser, denn dort brüten die störungsempfindlichen Wasservögel."
  • Beim Paddeln: Der Untere Inn gilt als "Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung". Das heißt, dass sich hier ein wichtiges Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet für eine Vielzahl von Wasservögeln befindet. Auch seltene Arten wie Seeadler und Nachtreiher brüten hier. Deshalb ist beim Aufenthalt auf dem Wasser besondere Umsicht und Rücksichtnahme nötig. "Halten Sie Abstand zu den Inseln, Anlandungen und Schilfgürteln. Bleiben Sie soweit möglich in der Mitte des Flusses." Es empfehle sich, ein Fernglas mitzunehmen, um die Vögel störungsfrei aus der Distanz beobachten zu können. "Wählen Sie Ihre Einsetzstelle sorgsam an geeigneten Plätzen wie z.B. an der Brücke in Simbach."
  • Beim Kräutersammeln und Blumenpflücken: Wildwachsende Pflanzen und ihre Wuchsorte sind Lebensraum und Nahrungsgrundlage für wildlebende Tiere. Viele Arten sind sehr selten oder sogar vom Aussterben bedroht und deshalb geschützt. "Manchmal macht das auf den ersten Blick gar nicht den Eindruck, weil diese seltenen Pflanzen an manchen Stellen massenweise vorkommen. Trotzdem kann es das letzte Vorkommen dieser Art sein." Geschützte Pflanzen wie Orchideen dürfen auf keinen Fall gepflückt werden. "Machen Sie lieber ein schönes Foto als Andenken." Beim Pflücken von nicht geschützten Pflanzen sollten diese möglichst vorsichtig entnommen werden, ohne Wurzeln oder benachbarte Pflanzen zu beschädigen.
  • Beim Lagern und Zelteln: Am Unteren Inn brüten Vogelarten, die vom Aussterben bedroht sind, darunter die Zwergdommel. Sie versteckt sich gerne in Schilfgürteln an kleinen Tümpeln: " Orte, an denen auch wir uns wohlfühlen. Wenn wir uns hier niederlassen, bekommen wir oft gar nicht mit, dass nebenan ein solcher Vogel brütet. Besonders beim Zelteln, wenn wir uns mehrere Stunden am selben Platz aufhalten, kann dies für die Zwergdommel eine Störung bedeuten, die sie die Brut aufgeben lässt." Damit seien nicht nur für diese Zwergdommel die Jungen verloren, sondern der Bestand der ganzen Art dem Aussterben wieder ein bisschen näher gerückt.
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