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"Der Reifeltshammer hat's sicher!"

Von Magdalena Lagetar   12.Mai 2016

"Mei’ Messer hat koa Schneid’", sagt ein Kunde zu Sarah Reifeltshammer, die bei ihrem Vater Hermann im Geschäft ausgebildet wird. "Na dann machen wir wieder eine", sagt sie, nimmt die Messer und verschwindet kurz nach hinten.

Batterien für amerikanische Geräte? Der Reifeltshammer hat sie. Ersatzteile für den kaputten Schnellkochtopf? Der Reifeltshammer hat sie. Wein aus der Toskana? – Ja, auch den hat der Reifeltshammer. Es weiß nicht umsonst jeder Altheimer, dass man in dem Eisenwarenladen alles bekommt.

14.000 verschiedene Waren

Dass das Aufzählen der Waren und Dienstleistungen, die die Familie Reifelshammer anbietet, lange dauert, versteht sich da fast von selbst. "Wir haben etwa 14.000 verschiedene Waren", sagt der Chef, der das Geschäft von seinem Vater 1993 übernahm.

Jahrelang dauere es deshalb für Angestellte und Lehrlinge, bis sie alles kennen. Auf fünf Lager sind die Waren neben der doch überschaubaren Verkaufsfläche am Altheimer Stadtplatz aufgeteilt. Eisenwaren, das heißt Nägel, Schrauben und so weiter, Angelzubehör, Küchen- und Haushaltswaren, dem jetzt wieder besonders gefragten Email-Geschirr, Batterien, Wein im eigenen Kellergewölbe, Beschläge, Farben, Pinsel, Gartengeräte und so weiter und so weiter zählen dazu. Zusätzliche Dienstleistungen, wie zum Beispiel Schlüssel-, oder Messerschärfedienste, Montage und Fertigung von Insektenschutz, Farbenmischung in der Anlage und eine Baustellenbegleitung, bei der zum Beispiel ausgerechnet wird, wie viel Farbe gebraucht wird, bietet die Familie zudem an.

Gerne zeigt der Rundum-Verkäufer auch vor, wie es richtig gemacht wird. "Uns macht aus, dass wir nicht nur Ware verkaufen, sondern auch zeigen, wie sie angewendet wird", sagt Hermann Reifeltshammer. Seine Frau Michaela hat sich besonders auf Schnellkochtöpfe spezialisiert. "Wenn sie kaputt gehen, dann versuche ich, sie wieder zu reparieren", sagt sie. Dass es in Haushalten, in denen der Schnellkochtopf täglich benutzt wird, pressiert, versteht sie. Deshalb gibt’s beim Reifelshammer auch verschiedenste Ersatzteile für die Töpfe auf Lager. "Nicht nur den Dichtungsring", sagt sie.

Nostalgie bei der Rechnung

Früher gab es in der Eisenhandlung von Vater Hermann Sebastian Reifeltshammer und seinem Vorgänger Sebastian auch Spezerei- und Kolonialwaren wie eine eigene Kaffeeröstanlage, Südfrüchte, Notiz- und Einschreibbücher und so weiter. "Zuckerl gibt es bei uns aber nicht mehr zu kaufen", sagt Hermann Reifeltshammer und lacht, nur wenn Kinder kommen, werden sie mit welchen beschenkt.

Was genau alles in Sebastian Reifelshammers Eisenhandlung angeboten wurde, zeigen die uralten Rechnungsblöcke, die auch Hermann Reifelshammer bis zur Einführung der Registrierkasse im vergangenen Jahr benutzte. In den Kriegswirren wurden zu viele Blöcke bestellt und auch zu viele geliefert. Zurückschicken konnte man sie damals nicht mehr. Auch jetzt sind noch jede Menge da. "Manche haben Kleinigkeiten gekauft, nur um so eine Rechnung zu bekommen", sagt der Geschäftsinhaber. Dass Kleinigkeiten gekauft werden, sei aber alltäglich. "Drei Schrauben, 60 Cent, das gibt’s bei uns. Wenn einer nicht mehr braucht, dann ist das halt so", sagt Tochter Sarah. Weit über die Gemeindegrenzen hinaus hat sich der Name Reifeltshammer herumgesprochen, obwohl die Familie nur auf Mundpropaganda setzt. Auch Thermengäste kommen regelmäßig nach Altheim. "Sie haben dann eine Liste dabei, auf der steht, was sie alles genau brauchen", sagt die Chefin. Das können sie nur bei uns besorgen. "Und wenn er’s nicht hat, dann besorgt er’s, der Reifeltshammer", sagt Hermann Reifeltshammer schmunzelnd.

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