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Aronia: Drei Landwirte mit einer innovativen Idee

Von Vom Josef Schuldenzucker   02.Juni 2018

Den herkömmlichen Pfad des Ackerbaus verlassen haben drei Landwirte aus dem Bezirk Ried. Sie haben auf ihren Feldern vor zwei Jahren rund 40.000 Aronia-Sträucher gesetzt. Im August gibt es heuer die erste Ernte.

Kenner schwören auf die heilende Wirkung und konsumieren Aronia vor allem in Form von Saft. Die Beere macht mit ihrem hohen Anteil an Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen (Flavonoide und Anthocyane" ihrer Bezeichnung als "Superfood" alle Ehre. Die Idee entstand 2015, als Veronika Schosser nach einer Krankheitsdiagnose viel recherchiert hat und dabei auf den Aroniasaft gestoßen ist. Eine Chemotherapie blieb ihr erspart, die Idee wurde trotzdem weiterverfolgt.

"Wir haben mit Betrieben Kontakt aufgenommen, Seminare besucht, die Idee Aroniastauden anzupflanzen ließ uns nicht mehr los", schildert Günter Dirmayr den Einstieg in einen völlig neuen Landwirtschaftszweig.

Er hat auf rund drei Hektar Fläche rund 12.000 Sträucher gesetzt. Die Pflanzen wurden in Polen bestellt und gekauft. Ganz wichtig ist die Pflege der frisch gesetzten Sträucher. "Sie müssen frei von Unkraut gehalten werden. Das passiert mit mechanischen Werkzeugen und großteils mit Handarbeit. Chemie kommt nicht zum Einsatz, das wäre bei einer Gesundheitsbeere völlig kontraproduktiv", sagt Karl Zehetner, der in Utzenaich rund fünf Hektar bewirtschaftet.

80 Prozent der Ernte wird zu Saft verarbeitet, in Utzenaich wird auch noch ein Schnaps bzw. Likör daraus gemacht. Und natürlich gibt es auch Marmelade, Trockenfrüchte uvm. Auch ein Aronia-Eis gibt es bereits. Es wird von der Kirchheimer Familie Kern erzeugt. Bis zu zwei Meter hoch werden die Stauden in den nächsten drei Jahren. Erst dann liefern sie den vollen Ertrag. Nach zehn Jahren erfolgt ein Radikalschnitt, nach 20 Jahren müssen neue Stauden gepflanzt werden.

Viel Überzeugungsarbeit

"Wir sind momentan sehr sehr viel unterwegs um die Werbetrommel zu rühren und die Bekanntheit der Aroniabeere im Innviertel zu steigern. Die Menschen schauen wieder mehr auf ihre Gesundheit und auf die Herkunft der Produkte. Das ist sicher eine große Chance für uns", sagt Günter Dirmayr. Die Beeren werden mit einem Vollernter "gepflückt" und innerhalb 24 Stunden zu Saft gepresst. Nach einer Lagerung über zirka acht Wochen wird der Saft noch einmal zentrifugiert, auf 80 Grad erhitzt und in 3-Liter-Tetrapack-Boxen abgefüllt. In dieser Verpackung ist der Saft drei Monate lang ungekühlt haltbar. In weiterer Folge ist angedacht auch kleinere Einheiten auf den Markt zu bringen. Der Preis für drei Liter beträgt zwar 27 Euro, allerdings kommt man rund einen Monat lang aus. Empfohlen wird eine Tagesmenge von 80 bis 100 ml. Dazu reichlich Wasser trinken.

"Von Diabetikern und Patienten mit Blutdruckproblemen haben wir in der kurzen Zeit schon sehr viele positive Rückmeldungen bekommen. Auch viele Ärzte empfehlen den Aroniasaft", ist Günter Dirmayr überzeugt, dass der Siegeszug der Wunderbeere auch im Innviertel nicht mehr aufzuhalten ist.

Info

Die Aroniabeere gehört als sogenanntes „Medical Food“ zu den Lebensmitteln mit vorbeugenden gesundheitlichen Wirkungen und wird in vielen Ländern als Heilpflanze geschätzt.
Sie ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und regt den Stoffwechsel an.

Die Aronia-Bauern aus dem Bezirk Ried sind:
Familie Diermayr, Aich 2, Mehrnbach (Tel. 0664/410 8667
Familie Zehetner, Stelzham 7, Utzenaich (Tel. 0676/844 839 300).
Klaus Voglsperger, Langdorf 3, Mehrnbach (Tel. 07752/888 42).

 

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26. April 2024