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1036 Stimmen: Braunauer mit extra großem Musikwerk in Wien zu Gast

Von (sedi)   30.Mai 2017

Ein Team aus dem Bezirk Braunau bringt die Evolution des Universums als Klanginstallation zur Aufführung. Die Initiatoren Martin Schlögl und Rudolf Wakolbinger haben mit Unterstützung durch Martin und Sebastian Bachmayr eine Installation geschaffen, die aus 216 Lautsprechern erklingt und derzeit im Naturhistorischen Museum Wien zu hören ist.

Die Partitur "Expansion of the Universe" des Braunauer Komponisten Rudolf Wakolbinger umfasst 1036 Stimmen und 1,6 Millionen Notenzeichen auf einer "Fläche" von 240 Quadratmetern – vom Urknall bis zur Gegenwart, wobei mehrere Milliarden Jahre anhand wissenschaftlichen Materials in eine musikalische Sprache "übersetzt" werden.

Entwickelt und konstruiert wurde das System mit 216 Lautsprechern durch die Braunauer Firma Netzteil um Martin und Sebastian Bachmayr. Als Vorlage für die Partitur dienten unter anderem sogenannte Mikrowellen-Aufnahmen des Universums, erstellt durch die US-Raumfahrtbehörde NASA.

Die darin enthaltenen Informationen, wie zum Beispiel die Entstehungsprozesse von Galaxien oder die Verteilung der Materie im Universum, wurden zeitgetreu dem Verlauf der Expansionsgeschwindigkeit angeglichen und in zweieinhalb Jahre dauernder Arbeit in eine innovative musikalische Sprache übertragen. "Expansion of the Universe" wird in dieser Form der Klanginstallation umgesetzt.

In den NASA-Aufnahmen werden die Entstehungsprozesse von Sternen und Galaxien durch elektromagnetische Schwingungen farblich dargestellt. Wakolbinger übertrug diese Schwingungen in einen akustisch wahrnehmbaren Bereich, um so einen formalen Rahmen für seine Komposition zu erhalten: zeitgetreu dem Verlauf der Expansionsgeschwindigkeit angeglichen und in eine musikalische Sprache übertragen.

Das Stück dauert 13,8 Minuten entsprechend der 13,8 Milliarden Jahre vom Urknall bis in die Gegenwart. Die Partitur umfasst 1036 Stimmen. Der Komponist Rudolf Wakolbinger wurde 1983 in Braunau am Inn geboren. Er begann in seiner frühen Jugend zu komponieren und ließ sich dabei von Musikern wie Frank Zappa, der Industrial-Band "Einstürzende Neubauten" oder auch von Johann Sebastian Bach und Anton Webern inspirieren. Seit seiner Studienzeit beschäftigt sich der Komponist mit Mathematik und Musik. Insbesondere interessierte er sich für die Umrechnung von Lichtwerten (Farben) in Tonhöhen. 

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27. April 2024