Auf der Suche nach dem Pech: Wie das Gold des Waldes zur Salbe wird

Um Pech zu finden, braucht es kein Glück, nur einen geschulten Blick. Gabi Winkler aus der Böhmerwaldschule in Ulrichsberg hat einen solchen. Aus dem Harz der Bäume macht sie Pechsalbe und vermittelt altes Wissen über ein Hausmittel, das einst im Oberen Mühlviertel in jedem Haushalt zu finden war.
"Riech einmal", sagt Gabi Winkler. Sie ist gerade vorsichtig einer jungen Tanne quasi zu Leibe gerückt, hat mit einem dünnen Ast ein kleines Bläschen unter ihrer glatten und hellen Rinde aufgestochen. Unglaublich. Es riecht nach Mandarine. "Das ist typisch für Tannenharz", erklärt die 42-Jährige. "Wenn die Tannen älter werden, verschwinden die Knubbel meist wieder – wie die Pickel bei Menschen", sagt sie und grinst.