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Üben am "Phantompatienten"

04.Dezember 2021

Die künstliche Haut, die den Dummy überspannt, fühlt sich fast an wie menschliche. Und auch dessen Inneres gleicht humanem Gewebe. Der "Phantompatient" macht seinem Namen alle Ehre. An ihm können Mediziner komplizierte Eingriffe trainieren.

"Früher hatten Mediziner noch Skrupel, an Simulatoren zu arbeiten. Aber je besser diese werden und je jünger die Mediziner sind, umso mehr sind sie auch bereit, an solchen Maschinen zu arbeiten", sagt Andreas Schrempf, Professor für Biomechanik und Modellbildung am FH-Campus Linz.

Erschaffen werden derartige Simulatoren im "Zentrum für technische Innovation in der Medizin" an den FH-Standorten Linz, Wels, Hagenberg und Steyr. "Die Bilanz von drei Jahren kann sich sehen lassen", sagt Thomas Kern, Leiter des Zentrums. "Wir haben 37 Projekte umgesetzt und so rund 19 Millionen Euro akquiriert."

"Taube" Stimmbänder

"Die Kunst bei den Simulatoren ist, dass sie nicht nur so aussehen wie menschliches Gewebe, sondern sich auch im Inneren genau so anfühlen", sagt Benjamin Esterer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Campus Linz.

Vier Jahre arbeiteten Schrempf und sein Team an einem Simulator für Kehlkopf-Schrittmacher. Hier trainieren Mediziner die Behandlung eines speziellen Nervenschadens, der etwa bei Schilddrüsenoperationen auftreten kann. Dadurch funktionieren die Nerven in den Stimmbändern nicht mehr. Die Stimmbänder werden "taub" und blockieren die Atemwege. Mit einem Schrittmacher können die Muskeln nun anderweitig angeregt werden. "Am Simulator üben die Mediziner das Einsetzen von Elektroden an den Muskeln", sagt Schrempf. "Feedback bekommen sie über eingebaute Sensoren und den Bildschirm."

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05. Mai 2024