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Ex-Minister als Hotelier: Ernst Strasser kauft Traditionshaus in Bad Ischl

Von Roland Vielhaber   09.Mai 2019

Es ist das Stadtgespräch in der Kaiserstadt: Ernst Strasser, ehemaliger Innenminister und ÖVP-Delegationsleiter des Europäischen Parlaments, übernahm mit 1. Mai den Hubertushof in Bad Ischl. Mit einem Partner, der Erfahrung in der Hotelbranche hat, kaufte er den Traditionsbetrieb vom ehemaligen Bad Ischler VP-Vizebürgermeister Johann Panhuber, der keinen Nachfolger fand und in den Ruhestand ging.

"Es hat sich zufällig entwickelt", sagt Strasser im OÖNachrichten-Interview. Er kenne Panhuber, der das Hotel 37 Jahre führte, schon lange. Strasser, ein gebürtiger Grieskirchner, hat mittlerweile seine Zelte in Bad Ischl aufgeschlagen: "Von Donnerstag bis Montag wohnen wir hier", sagt er. Die Mutter seiner Frau hatte einst im Kurort gewohnt. "Wir haben das Haus übernommen und hergerichtet."

Ein geschichtsträchtiges Haus

Mit Siegmund Kalbacher, der unter anderem das Hotel Sacher in Baden führt und mit dem Strasser eine Geschäftsbeziehung hat, kaufte er "zu gleichen Anteilen" (O-Ton Strasser) den Hubertushof.

Die gesamte Belegschaft, vier Köche und drei Hausmädchen, sind, so Strasser, "übernommen worden". Als Geschäftsführer fungiert – auch das berichtet die Ischler Woche – der Burgenländer Andreas Osztovits. Der Oberwarter ist ein Bekannter Kalbachers und hat zuletzt in Algerien als "Director of Operations" im größten Konferenzzentrum des Landes gearbeitet. Seine Frau, sie stammt aus Algerien, ist schwanger. Deshalb haben sich die beiden entschlossen, nach Österreich zurückzukehren. "Ein Haus mit Charme", sagt Osztovits.

Das Hotel verfügt insgesamt über 22 Doppel- und zehn Einzelzimmer. Über die Kaufsumme hält man sich bedeckt. Klar ist: Der Hubertushof befindet sich in bester Lage, er dürfte damit alles andere als ein Schnäppchen sein.

Strasser spricht jedenfalls von einem tollen Haus. Eines, das viel Geschichte in sich birgt. So sei in dem heutigen Vier-Sterne-Haus einst die Kanzlei des Kanzlers eingerichtet gewesen. Viele Dokumente seien im Altbau des Hotels geschrieben worden, angeblich auch die Kriegserklärung an Serbien, der Erste Weltkrieg war die Folge.

Im OÖNachrichten-Gespräch war Strasser sich auch bewusst, dass es Aufmerksamkeit erregt, wenn er ein Hotel kauft. Der Ex-Politiker war einst über eine Lobbying-Affäre gestolpert, seine Strafe hat er verbüßt.

Was Strasser beruflich macht? "Ich habe eine Beteiligungsgesellschaft, meine Frau eine Beratungsgesellschaft. Meine Aufgabe: Management und Beratung bei Betriebsübernahmen, und zwar über Österreichs Grenzen hinaus." Insofern passe auch der Kauf des Hotels zu seinem Tätigkeitsbereich.

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