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"Eine Tätigkeit mit Herz und Hausverstand"

20.Juli 2019

Ich bin schon als Kind mit meinem Vater zu Visiten mitgefahren. Später arbeitet ich in der Studienzeit in seiner Ordination am Empfang mit. Man könnte sagen, ich bin genetisch vorbelastet", fasst der Allgemeinmediziner aus Großraming seine Berufswahl zusammen.

Norbert Schmotz schloss gleichzeitig mit seiner späteren Frau das Medizinstudium an der Universität Wien abt. Doch offene Stellen waren Mangelware: "Wir entschieden uns für Oberösterreich, da hier die Chancen, einen Job zu bekommen, am besten waren. Wenig später begann ich meine Ausbildung zum Allgemeinmediziner im Krankenhaus der Elisabethinen." Im Anschluss arbeitete Schmotz drei Jahre im Wagner-Jauregg-Krankenhaus als Sekundararzt und begann zeitgleich seine Geriatrie-Weiterbildung an der Donau-Uni Krems.

Norbert Schmotz träumte bereits früh vom Allgemeinmedizinerberuf am Land. Als Anfang 2014 eine Stelle in Großraming freiwurde, sah er seine Chance gekommen: "Man könnte sagen, das war geplanter Zufall." Der junge Hausarzt arbeitete noch drei Monate mit seinem Vorgänger zusammen bis dieser am 1. April in Pension ging.

Schmotz bereute seine Entscheidung nie: "Für mich gibt es kaum einen Beruf, der derart intensiv ist. Nicht nur was Arbeitspensum und Verantwortung betrifft, sondern auch aufgrund der Arbeit mit Menschen in allen Lebens- und Alltagssituationen. Ich kann jederzeit zu Notfällen gerufen werden, wo ich Menschen wiederbeleben muss. Zurück von der Reanimation habe ich wenige Augenblicke später eine überglückliche, werdende Mutter bei mir im Wartezimmer."

Belastbarkeit ist für den Großraminger Hausarzt neben der medizinischen Expertise eine der wichtigsten Eigenschaften von Allgemeinmedizinern. Zusätzlich schätzt er die sehr persönliche Arbeit mit den Patienten, die oftmals sehr viel Geduld verlangt: "Vom Säugling bis zum Greis betreue ich alle Menschen egal welchen Alters. Das lebenslange Begleiten lässt einen demütig werden.

Mit Anfang Juli 2019 fand Schmotz´ Einzelpraxis ein Ende, er schloss sich mit seiner Frau, die neben der Allgemeinmedizin- auch eine Ausbildung zur Kinder- und Jugendpsychiaterin absolvierte, zusammen und eröffnete eine Gemeinschaftspraxis: "In der Einzelpraxis liefen die Fäden bei mir zusammen. Ich konnte alles nach mir ausrichten. Die Gruppenpraxis schafft zusätzliche Arbeitsressourcen und sehr viel Raum für Austausch." Für den Allgemeinmediziner haben beide Formen ihre Vorzüge. Augenzwinkernd hält er allerdings fest: "Aber wenn man verheiratet ist, gibt es natürlich nur Vorteile."

Kommenden Generationen von Allgemeinmedizinern rät er, die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten von Krankenhäusern und Universitäten zu nutzen: "Die Ausbildung ist wie ein Buffet. Das medizinische Rüstzeug ist alles da, du musst nur hingehen und dir etwas aussuchen und mitnehmen."

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26. April 2024