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"Der Gestank war kaum zu ertragen": Kleine Hunde aus vermülltem Haus gerettet

Von nachrichten.at   03.August 2021

Uringestank, Kot auf dem Fußboden, Räume, bis zur Decke mit Müll gefüllt: Die Beamten und Tierschützer, die am Montagabend in der Lohnsburger Ortschaft Stelzen (Bezirk Ried im Innkreis) im Einsatz standen, brauchten neben starken Nerven auch einen starken Magen. Nachbarn hatten die Polizei alarmiert, weil sie Hundegebell aus dem Haus gehört hatten, obwohl gegen die Bewohner seit einem Gerichtsverfahren im Herbst 2020 ein Tierhaltungsverbot besteht.

Wegen Welpenschmuggels vor Gericht

Damals mussten sich das ungarische Pärchen wegen Welpenschmuggels vor dem Richter in Ried verantworten. Sie hatten einen Welpen zum Verkauf angeboten, der von anderen Hunden schwer verletzt worden war. Die Züchterin kam mit Diversion und Probezeit davon. Nach dem Vorfällen am Montag muss sie wohl mit einer weiteren Vorladung rechnen. 

Denn die Beamten fanden in der Messie-Wohnung der Ungarin sieben völlig vernachlässigte Kleinhunde. "Der Gestank nach Tierexkrementen im Haus war nur schwer zu ertragen", berichtet ein Tierschützer nach dem Einsatz. Nach dem Eintreffen der Amtstierärztin wurden den Mitarbeitern der Pfotenhilfe Lochen gegen den Willen der Halterin nach und nach sechs reinrassige Vierbeiner – darunter Pudel, Spitz und Chihuahua – übergeben. Sie wirkten schon auf den ersten Blick verwahrlost und rochen stark nach Urin. 

Spürhunde fanden trächtiges Chihuahua-Mädchen

Auf der Suche nach dem siebten Tier wurden weitere zugemüllte Räume, Schuppen und Keller erfolglos durchforstet und schließlich Polizeihundeführer angefordert. Sie fanden den siebten Hund, der zitternd in einer Nische unter der Badewanne kauerte, wo ihn die Ungarin versteckt hatte.

"Das verängstigte Chihuahua-Mädchen gab die ganze Zeit keinen Laut von sich", erzählt Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler. Die Experten sah sofort, dass die Hundedame trächtig war. Auch ein Pudel-Weibchen dürfte Nachwuchs erwarten. Die Hunde werden am Dienstag in einer Tierklinik gründlich durchsucht – mit einer ernüchternden Prognose. "Einem Spitz wird wahrscheinlich ein Auge entfernt werden müssen", sagt Stadler.

Das Auge des Vierbeiners wird wohl nicht mehr zu retten sein.

Tiere nicht mehr nach draußen gelassen?

Sie geht davon aus, dass die Hundezüchter und -importeure ihr Gewerbe trotz Verbotes fortgeführt hätten. Um nicht aufzufliegen, hätten sie die Tiere einfach nicht mehr in den Garten gelassen. "Die Zustände waren noch viel schlimmer als bei unserem ersten Besuch im Jahr 2019, der zur Anzeige wegen Tierquälerei führte", sagt Stadler. Ihren Angaben zufolge zeigte sich die Hundehalterin völlig uneinsichtig. 

Lokalisierung: Stelzen ist eine Ortschaft im Gemeindegebiet von Lohnsburg

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04. Mai 2024