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Der frische Schwung im Lockdown

Von Gabriel Egger   04.Dezember 2021

Sie hatten alles dabei: die perfekte Ausrüstung am Körper, den gültigen Impfnachweis in der Tasche und die passenden Masken im Rucksack. Nur nicht das richtige Datum im Kopf. Verzweifelt stehen zwei Skifahrer vor den geschlossenen Kassen der Hössbahn. Den frischen Pulverschnee, der zwischen der dicken Nebeldecke hervorblitzt, werden sie nur aus der Ferne sehen. Saisonstart: verschoben. Auf heute, wenn der Schwung auf der Höss offiziell zurück ist und das monotone Surren der Seilbahn die Stille im Weltcuport beendet.

Ganz ruhig ist es Freitagvormittag in Hinterstoder trotzdem nicht. Zu viel ist noch zu tun. Für den zweiten Startschuss mitten im Lockdown. Bilder von Menschentrauben, wie sie im vergangenen Jahr entstanden waren, will man heuer nicht mehr um die Welt schicken.

"Wartezeiten unvermeidbar"

"Wir haben in der vergangenen Saison durch unangenehme Erfahrungen viel dazugelernt", sagt Bergbahnen-Geschäftsführer Helmut Holzinger, während er sich mit einer Hand an den Gittern abstützt, die ab heute Skifahrer in geordnete Bahnen lenken sollen. Die Anstellzone reicht bis fast in den Ortskern zurück. Von dort sind es, je nach Auslastung, nur wenige Minuten bis zu den Kassen – und der ersten großen Feuerprobe für die Mitarbeiter: die Kontrolle des 2G-Nachweises. Nur damit ist Skifahren im Lockdown möglich. Und im besten Fall ist dieser bereits vorab über das Internet mit der Skikarte "verheiratet", wie Holzinger die Übertragung des Nachweises auf das Tagesticket liebevoll bezeichnet (Informationen: hiwu.at). Wer dafür kein Händchen hat, kann vor Ort auf vier Ticketautomaten zurückgreifen.

Video: Skigebiete öffnen

Der QR-Code des Grünen Passes kann dort mittels Handy einfach gescannt und der Impfnachweis auf die Karte übertragen werden. Wer genesen ist, muss auf die mit zehn Mitarbeitern voll besetzten Kassen der Talstation ausweichen und dort sein Zertifikat vorweisen.

"Wir haben zusätzlich Mitarbeiter angestellt, die QR-Codes scannen, um den Vorgang zu beschleunigen", sagt Holzinger. "Die Kapazitätsbeschränkungen sind gefallen. Wir können also wieder bis zu 7000 Leute am Tag befördern. Dafür haben wir aber jetzt die 2G-Kontrollen. Wartezeiten werden auch heuer anfangs unvermeidbar sein", sagt er.

Nicht gefallen ist die FFP2-Maskenpflicht. In Kabinenbahnen und Innenräumen ist sie verpflichtend, in Anstellzonen empfohlen. Wer die Seilbahnfahrt hinter sich hat, muss nur noch ein G beachten: den Genuss. Und dieser Genuss ist auf der Höss derzeit besonders groß. Der Neuschnee der vergangenen Tage hat sich gesetzt, die Abfahrten sind dank Pistenchef Hannes Antensteiner und seinem Team in einem hochwinterlichen Zustand. Mehr als 70 Zentimeter Schnee liegen auf dem Berg.Nur auf die Talabfahrt müssen Skifahrer noch verzichten. "Wir haben uns erst am Montag für die Öffnung entschieden. Wenn es so weitergeht, können wir bald in den Vollbetrieb wechseln", sagt Peter Hager, Technischer Leiter der Bergbahnen. Vollbetrieb, das ist auch ein Wort, das Holzinger gerne wieder benutzen würde. Vor allem für Gastronomie und Hotellerie. Takeaway ist zwar heuer möglich, allerdings erneut mit der Auflage, sich beim Konsum 50 Meter von der Ausgabe zu entfernen. "Wenn wir nicht vor Weihnachten aufmachen, werden sich die Schweiz und Südtirol ins Fäustchen lachen", sagt Holzinger.

Wann Oberösterreichs Skigebiete öffnen

Eine recht gute Buchungslage habe es für diesen Winter in Oberösterreichs Skiorten bereits gegeben, sagt Oberösterreichs Tourismuschef Andreas Winkelhofer. Die Stornierungen halten sich noch in Grenzen. Nun sei aber alles vom Ende des Lockdowns abhängig. Ein ähnliches Szenario wie im vergangenen Jahr sei für viele Betriebe nicht mehr vorstellbar. Der Plan vieler Skigebiete sei eng mit der Wiederöffnung verbunden. Mit der Höss in Hinterstoder und Dachstein-West starten heute die ersten beiden Skigebiete in die Saison. Am 11.Dezember folgen Hochficht und Kasberg, der 18. Dezember ist der erste Betriebstag auf dem Feuerkogel. Den Abschluss bilden am 22.Dezember die Wurzeralm und am 24. Dezember das Gebiet Dachstein-Krippenstein.

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