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Drei Schulen in Linz geschlossen, Besuchsverbot in Spitälern

Von nieg   12.März 2020

Mit Stand Donnerstagabend waren in Oberösterreich 66 Menschen nachweislich mit dem Corona-Virus infiziert, die meisten davon im Bezirk Perg (13), gefolgt von Linz (12) und Urfahr-Umgebung (9). Im Bezirk Linz-Land gab es acht bestätigte Fälle, sechs waren es in Wels und Wels-Land. Der Bezirk Ried meldete vier Infizierte, Grieskirchen drei, Vöcklabruck und Steyr je zwei und Schärding einen Fall. 

In Oberösterreich informierten Landeshauptmann Thomas Stelzer und Gesundheitsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander am Nachmittag über die Maßnahmen im Bildungsberiech, die der Bund am Mittwoch angeordnet hatte. Die Schulschließungen ab der 9. Schulstufe ab kommenden Montag treffen hierzulande rund 72.750 Schüler. Es wird an alle Eltern appelliert, auch Schüler unter 14 Jahren nach Möglichkeit zuhause zu betreuen. Die Schulen werden für jene Kinder, die nicht zu Hause betreut werden, aber grundsätzlich geöffnet bleiben. 

Die Kindergärten und Krabbelstuben im Land bleiben hingegen alle geöffnet, doch sollten die Betreuungseinrichtungen nur in Anspruch genommen werden, wenn Eltern keine andere Möglichkeit sehen. Das selbe gilt auch für die Schulen, die Gebäude bleiben zwar offen und in jeder Schule wird es eine Ansprechperson geben, führte LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP), die auch für Gesundheit und Bildung zuständig ist, aus. Es wurde sicherlich kein Schüler heimgeschickt, aber es soll nur kommen, der muss. 

Die Pressekonferenz in voller Länge: 

Drei Linzer Schulen geschlossen

Drei Linzer Schulen werden schon ab morgen geschlossen: Betroffen sind das BRG Hamerlingstraße, die HAK Auhof, sowie die Bertha-von-Suttner-Volksschule samt Hort. Auch der Pfarrcaritas Kindergarten Heiliger Geist in Urfahr bleibt ab morgen geschlossen.

Mit Stand Donnerstagmittag wurden in Linz acht mit dem Coronavirus-Erkrankte gemeldet. Die Hälfte davon stammte aus dem direkten Umfeld von Pädagogen und Schülern dieser Einrichtungen. Daher sieht das Gesundheitsservice der Stadt die Schließung der Institutionen als zwingend notwendig an. Aktuell befinden sich in der oberösterreichischen Landeshauptstadt 130 Personen in häuslicher Quarantäne.

Kundenverkehr in Amtsgebäuden eingeschränkt

Ab Montag wird der Kundenverkehr in den oberösterreichischen Bezirkshauptmannschaften und im Landesdienstleistungszentrum Linz eingeschränkt. Um die persönlichen Kontakte auf das nötigste zu reduzieren, werden in den Amtsgebäuden bei den Eingängen Anlaufstellen eingerichtet, informierte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) Donnerstagnachmittag.

"Die Lage ist durchaus ernst, die Dynamik des Zuwachses der Krankheitsfälle mit einer täglichen Verdoppelung ist eingetreten", meinte er. Daher seien "drastische Schritte notwendig, um die Dynamik zu durchbrechen". 

Besuchsverbot in Spitälern

Ab morgen sind Besuche in oberösterreichischen Spitälern und Pflegeheimen untersagt. Das sagte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger in Absprache mit Landeshauptmann Thomas Stelzer zu Mittag in einer Pressekonferenz. Ausnahmen gibt es  nur für die Besuche von Kindern und Palliativpatienten.

Das Besuchverbot gilt auch in Senioren- und Pflegeheimen, Reha-Einrichtungen sowie in Wohneinrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen. In Linz wurden zudem die Seniorenclubs bereits geschlossen. Tageseinrichtungen für Pflegebedürftige bleiben hingegen offen.

Kindergärten und Krabbelstuben sollen laut Luger auch nächste Woche offen haben, ebenso bleiben auch die Horte geöffnet. Der Bürgermeister appelliert aber ebenso wie die Regierung an die Bevölkerung, die Kinder so gut es geht zuhause zu betreuen und die Jugendlichen nur im Notfall in die Volksschulen zu schicken. 

Museen sperren zu

Zudem stellen ab Freitag in Linz "im Gleichklang mit dem Land Oberösterreich" alle städtischen Museen ihren Betrieb ein, ab Montag folgt die Musikschule. Die Linzer Volkshochschule setzt bis Ostern zudem die von ihr organisierten Kurse aus.

Das OÖ Landesmuseum mit Schlossmuseum, Landesgalerie, Biologiezentrum sowie allen Nebenstandorten, das OÖ Kulturquartier, das StifterHaus sowie Landesbibliothek und Landesarchiv bleiben bis auf weiteres für die Besucher geschlossen, entschied auch das Land.

Die Pressekonferenz in voller Länge:

Wie am Vormittag bekannt wurde, ist ein Mitarbeiter des Ordensklinikums Linz Barmherzige Schwestern positiv auf COVID-19 getestet worden. Der Mann aus Wels befindet sich seither zuhause in Quarantäne. Das Institut für physikalische Medizin, in dem der Betroffene arbeitet, wurde zunächst vorsorglich geschlossen, die Mitarbeiter wurden in häusliche Quarantäne geschickt, sagte Spitalssprecherin Andrea Fürtauer-Mann am Vormittag den OÖN. Um wie viele Personen es sich dabei handelt, wollte das Spital nicht bekannt geben.

"Krankenhaus-Betrieb geht ganz normal weiter"

Alle Patiententermine der nächsten zwei Wochen seien bereits abgesagt worden. "Der Krankenhaus-Betrieb geht aber ganz normal weiter", sagte die Sprecherin. Wurde zunächst eine 14-tägige komplette Sperrung des Instituts anvisiert, so wurde diese in den Mittagsstunden wieder relativiert: "Ab nächster Woche wird der Betrieb wieder in eingeschränktem Umfang stattfinden", kündigte Fürtauer-Mann an. Jene Mitarbeiter, die keinen direkten Kontakt mit dem an dem Corona-Virus erkrankten Kollegen gehabt hätten, sollen dann wieder im Dienst stehen, sagte sie. 

Bei dem betroffenen Institut handle es sich nicht um eine Bettenstation, sagte Fürtauer-Mann. Stattdessen würden Patienten, die etwa nach einer Operation eine Rehabilitation wie etwa Physeotherapie benötigen, ambulant betreut. Der Betroffene sei "kein Risikopatient", sagte die Sprecherin. Das genaue  Alter des Mannes wollte das Krankenhaus aber nicht bekannt geben, er sei "so um die 30" und stamme aus Wels, sagte Fürtauer-Mann.

Alle Patienten, mit denen der Kontakt hatte, seien informiert und den Behörden gemeldet worden, teilte das Spital am Donnerstag mit. 

Die notwendigen Desinfektionsmaßnahmen seien durchgeführt worden. Jene Mitarbeiter, die mit dem Erkrankten persönlichen Kontakt hatten, zeigen bisher keine, der Betroffene selbst leichte Symptome wie etwa Halsweh.

Der Mitarbeiter war in der vergangenen Woche im Tiroler Ort Ischgl auf Skiurlaub. Da es sich damals noch um kein Risikogebiet gehandelt habe - inzwischen wurde der Skibetrieb am kommendem Samstag untersagt -, hätte er sich dabei auch nichts gedacht. Als er am vergangenen Wochenende nach Hause gekommen sei, habe er zunächst keinerlei Symptome verspürt. Als er jedoch in der Nacht auf Mittwoch Halsweh bekommen habe und Meldungen über einen Corona-Fall in Ischgl bekannt wurden, habe er die Gesundheitshotline angerufen. Daraufhin sei ihm zuhause ein Rachenabstrich entnommen worden, der sich in der Folge als positiv herausgestellt hatte, sagte die Spitalssprecherin. Seither befinde er sich in häuslicher Quarantäne. 

302 bestätigte Fälle in Österreich

Die Zahl der Personen, die sich in Österreich nachweislich mit dem neuen Coronavirus angesteckt haben, ist bis Donnerstag 8.00 Uhr erneut gestiegen. Insgesamt gibt es in Österreich 302 bestätigte Fälle - am Mittwoch waren es 245 gewesen.

Die Fälle nach Bundesländern: Niederösterreich (51), Wien (58), Steiermark (27), Tirol (81), Oberösterreich (50), Salzburg (13), Burgenland (4), Vorarlberg (15) und Kärnten (3). Getestet wurden 5.869 Personen.

Genese Personen gibt es weiterhin vier - und zwar jeweils zwei in Tirol und Wien. Weltweit wurden bisher insgesamt 126.258 bestätigte Fälle bekannt gegeben, 80.932 davon meldete China.

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