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Kulturhauptstadt Bad Ischl: "Das ist eine Riesenchance"

Von nachrichten.at   12.November 2019

Die Entscheidung der Jury wurde am Dienstag im Bundeskanzleramt verkündet und live nach Bad Ischl übertragen. Die inneralpine Region mit rund 20 Gemeinden in Oberösterreich und der Steiermark setzte sich gegen die Konkurrenten St. Pölten und Dornbirn plus durch. Als die Entscheidung bekanntgegeben wurde, war der Jubel riesengroß.

OÖN-TV Talk über die Kulturhauptstadt Bad Ischl

Der Kulturchef der OÖN, Peter Grubmüller, erklärt das Geheimnis hinter dem Konzept der Bewerbung Bad Ischls und was auf die Region in den nächsten Jahren zukommen wird.

 

Die "Zaungäste" in Bad Ischl waren sich einig, dass es ein Vorteil war, dass sich das Salzkammergut als Region beworben hat. Das sei etwas Neues für die EU-Jury gewesen und könnte den Ischlern geholfen haben, so eine erste Einschätzung.

OÖN-TV: Großer Jubel im Salzkammergut

Das Rennen ist entschieden: Das Salzkammergut mit Bad Ischl an der Spitze wird 2024 Europäische Kulturhauptstadt.

Über den "grünen Klee" gelobt wurde das Bewerbungsteam, das in den vergangenen Jahren eine "Wahnsinnsarbeit" geleistet habe. Leopold Schilcher, designierter Bürgermeister von Bad Goisern sagte im OÖN-Gespräch, dass das Salzkammergut mit dieser Entscheidung eine Riesenchance habe, die weit über das Kulturelle hinausgehen würde. "Es geht darum, wie wir die Zukunft entwickeln, wie es uns gelingt, die Abwanderung der Jugend zu verhindern, die Verkehrsprobleme lösen und generell mit dem Weltkulturerbe umgehen. Das sind alles Herausforderungen, vor denen unsere Region steht", so Schilcher.

Der Titel der Europäischen Kulturhauptstadt geht nach Graz 2003 und Linz 2009 ein weiteres Mal nach Oberösterreich (respektive in die Steiermark). Kern des Konzepts ist ein offenes "Kulturkammergut" abseits historischer Klischees. Dabei wird sich das Salzkammergut 2024 die Aufgabe traditionsgemäß mit einer weiteren Stadt teilen, in diesem Fall mit Tartu. Estlands zweitgrößte Stadt war bereits im August als zweite Kulturhauptstadt 2024 gekürt worden. Hinzu kommt als dritter Vertreter das norwegische Bodo.

Zeit, Engagement und Herzblut

„Die Organisatoren von ‚SKGT 2024‘ haben alle Hausaufgaben der Kommission erfüllt – und das mit Erfolg! Ich gratuliere Bürgermeister Hannes Heide und dem ganzen Team zum Titel ‚Kulturhauptstadt 2024‘! Hinter einer Bewerbung wie dieser stecken viel Zeit, Engagement und Herzblut – das Ergebnis sind zahlreiche Ideen, die die Gemeinden in der Region näher zusammen rücken lassen. Diese Dynamik und Chance für die Region und ganz Oberösterreich gilt es mitzunehmen. Das Land OÖ wird die Region dabei unterstützen und ich freue mich darauf, was uns 2024 im Salzkammergut erwarten wird", sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer. 

Für Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) "eröffnen sich auch für den Tourismus im Salzkammergut vollkommen neue Chancen", denn mit dem Zuschlag könne "eine neue Zielgruppe angesprochen werden und das Salzkammergut rückt noch stärker in das internationale Rampenlicht". Das Beispiel Linz09 zeige, dass ein Kulturhauptstadtjahr nachhaltig für eine Region wirke.

Für den Grünen Kultursprecher Severin Mayr ist die Wahl verdient und eine große Chance. Er sei überzeugt, dass das Konzept "langfristig deutliche Marksteine hinterlassen" werde. Mayr appellierte an Stelzer, "Bad Ischl und das Salzkammergut bei der Vorbereitung und Durchführung dieses historischen Projekts nach allen Kräften zu begleiten und selbstverständlich auch mit Finanzmitteln zu unterstützen".

Landeshauptmann-Stellvertreter und FPÖ-Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner gratuliert Bad Ischl und den weiteren Gemeinden. „Das Salzkammergut steht für Tradition, Brauchtum, Kultur und Heimat. Daher ist es eine große Chance für die teilnehmenden Gemeinden, wenn sie sich über Oberösterreich hinaus noch weiter verstärkt präsentieren können.“ Ganz klar sei, dass bei dem gesamten Projekt auf die Kosten geachtet werden muss. Dann ist der Mehrwert für die Region und für Oberösterreich mit Sicherheit gegeben, so Haimbuchner.  

"Das Team aus Bad Ischl hat sich trotz fehlender Unterstützung des Landes gegen weit finanzstärkere Konkurrenten durchsetzen können", so Thomas Diesenreiter, Geschäftsführer der Kulturplattform (KUPF) Oberösterreich. Er sieht nun das Land gefordert, "sich ab sofort klar und deutlich hinter die Kulturhauptstadt Bad Ischl 2024 zu stellen" und den "Kürzungskurs" in der Kultur zu beenden. "Denn totgespart lässt sich keine Kulturhauptstadt ausrichten."

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08. Mai 2024