Ärztechef Niedermoser: "Brauchen keinen Lockdown"
"Sperrt ganz Österreich zu", hatte Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, am Mittwoch gefordert. Die "dramatische Situation" auf den Intensivstationen mache diesen Schritt notwendig. Ein bundesweiter Lockdown für zwei bis drei Wochen sei die "einzige Lösung", schrieb Szekeres auf seinem Blog. Er plädierte außerdem für einen verstärkten Kauf von Impfstoffen durch die Regierung: "Man sollte Impfstoff einkaufen, wo immer man ihn bekommt, so bald wie möglich." Die Unterversorgung mit Vakzinen bezeichnete er als "dramatisch".
Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer Oberösterreich, schätzt die derzeitige Lage in Österreich – zumindest, was die Notwendigkeit eines neuen bundesweiten Lockdowns betrifft – anders ein als der Präsident der Bundesvertretung der Ärzte. "Derzeit sind die Coronavirus-Infektionszahlen in Oberösterreich zwar hoch, aber stabil", teilte Niedermoser gestern in einer Aussendung mit. Der Grund dafür liegt aus seiner Sicht auf der Hand: "Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher haben sich an die Grundregeln – Abstand halten, Hände waschen, Maske tragen – gehalten."
Aufgrund dieser Disziplin der Bevölkerung sei ein Lockdown in Oberösterreich für ihn derzeit "kein Thema". Wichtig sei aber "ein kontinuierliches Monitoring der Zahlen". Gleichzeitig mahnte Niedermoser aber, die bisher gezeigte Disziplin auch weiter durchzuhalten, "auch wenn es schwerfällt".