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Zu Besuch bei Pfarrer Wagner: "Freilich gibt es Leute, die mich beschimpften"

Von Erik Famler   05.März 2017

Im aktuellen Pfarrblatt zog der Gottesmann gegen die fernöstliche Lehre zu Felde - mehr dazu hier. Bei der heutigen Sonntagsmesse verlor der Pfarrer aber kein Wort über seine Yoga-Abneigung. Hinweise auf den Teufel, auf Dämonen und das Böse gab es während seines Gottesdienstes Messe aber zuhauf.

In der gut gefüllten Kirche predigt der Pfarrer noch wie in alten Zeiten von der Kanzel. Am ersten Fastensonntag verlas er pflichtschuldig den Hirtenbrief des Bischofs. Mit Klingelbeuteln bei der Kollekte, sechs ministrierenden Buben und keinen Mädchen sowie dem Verabreichen der Mundkommunion stemmt sich Wagner weiterhin entschlossen gegen moderne Entwicklungen in der katholischen Kirche.

"Ich halte das für gefährlich"

In der Sakristei erklärte der 63-Jährige den OÖNachrichten seine Averision gegen Yoga. "Es gibt Entwicklungen, die halte ich für gefährlich", eröffnet er das Gespräch. Einen konkreten Anlassfall in seiner Pfarrgemeinde habe es nicht gegeben. "Es stimmt aber, dass bei uns im Tal ein Yoga-Angebot da ist."

Wer mit Yoga vertraut gemacht werde, gehe laut Wagner auf Distanz zur Kirche. "Yoga steht für Selbsterlösung. Es tauchen Dinge auf, die mich nachdenklich machen." Leute aus Indien hätten vor 100 Jahren Yoga nach Europa gebracht. "Das sind nicht nur Turnübungen. Damit wird auch ein Gedankengut verfolgt. Es kommen Leute zu mir, die mir sagen, sie hätten ihre Mitte verloren."

Auch positive Reaktionen

Auf seine Kritik habe er viele positive Reaktionen bekommen. "Freilich gab es auch Leute, die mich beschimpften. Natürlich nur anonym."

Dass sich ein Sprecher der Diözese von Wagners Aussagen distanzierte, kann der Pfarrer von Windischgarsten nicht verstehen: "Das stört mich schon. Dann sollen sie auch sagen, was der offizielle Weg der Kirche ist."

Die Yoga-Kurse im katholischen Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels hält Wagner für Geschäftemacherei: "Ich verstehe schon, die müssen ihr Haus erhalten." Dabei öffne jede Yoga-Figur den Weg zu einem Hindu-Gott.

Für böse Geister geöffnet

Im Pfarrblatt wird Wagner noch deutlicher. Verschiedene Yogapositionen seien verschiedenen Götzen gewidmet.  Durch die Ausübung von Yoga öffne sich der Einzelne für das Wirken böser Geister. Yoga würde okkulte Energien in Bewegung bringen, damit das eigene Ich verloren gehe.

Gerhard Maria Wagner verdammt nicht nur die fernöstliche Körperlehre, sondern zieht im neuen Pfarrblatt auch über die Feuerbestattung her. Er lehne diese theologisch massiv ab. Dass sich Christen auch verbrennen lassen, liege an ihrer theologischen Unkenntnis. Denn Christus sei nicht als Geist auferstanden, sondern mit seinem Körper. Die Auferstehung sei nicht nur ein Fortleben der Seele, sondern eine leibliche Auferweckung.  

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26. April 2024