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„Klangjause“ entstand aus Lebenskrise

Von René Laglstorfer   05.Juni 2018

Es war die schwierigste Phase seines Lebens: Franz Ruhmanseder kämpfte mit einer schweren seelischen Krise und fühlte sich völlig ausgebrannt. „Die Musiktherapie in Bad Hall hat mir dann geholfen, aus dieser Bedrängnis wieder herauszukommen. Diese Erfahrung wollte ich auch anderen weitergeben“, erzählt der Innviertler Musiker, wie er vor zehn Jahren sein Projekt „Klangjause – Improvisation im Kollektiv“ ins Leben rief.

Dabei treffen sich jeden Dienstag um 14.30 Uhr (außer im August) im KunstRaum Goethestraße zehn bis 20 Menschen, um nur mit ihrem Körper und ihrer Stimme improvisiert zu musizieren. „Das baut Ängste ab und fördert den Mut, wenn man seine eigene Stimme in der großen Runde hört“, sagt Ruhmanseder. Willkommen ist bei der Klangjause jeder – Menschen mit oder ohne Sorgen, psychischen Problemen oder Arbeit. Seit dem Jahr 2011 mischen sich auch regelmäßig Studierende von Jazz-Professor Christoph Cech unter die Teilnehmer. „Ich durfte Christoph Cech bei einem Workshop an der Anton Bruckner Universität kennenlernen. Am Ende bat er mich, für eine Zugabe bei einem internationalen Konzert mit meiner ,Steirischen‘ aufzuspielen. Da hat es mir die ,Ganslhaut‘ aufgestellt“, sagt der Münzkirchner.

Er wuchs in einer Musikantenfamilie auf: Ruhmanseders Großvater war Gründungsmitglied und Kapellmeister des Münzkirchner Musikvereins. Sein Vater setzte diese Tradition fort und lernte seinen Kindern das Spielen auf der diatonischen Ziehharmonika, der sogenannten „Steirischen“ oder Knopferlharmonika. Selbst im Ruhestand ist der frühere Bankangestellte noch rastlos und im Männerchor Passau sowie im Kirchenchor Münzkirchen aktiv. „Die Musik hält mich jung und frisch. Ich wünsche mir, auch in den nächsten zehn Jahren noch die Klangjause mitzugestalten“, sagt Ruhmanseder.

Heute ab 14.30 Uhr findet die Jubiläums-Klangjause im KunstRaum Goethestraße 30, einer Einrichtung von pro mente, statt. Um 19 Uhr startet ein „Jam-Holler“.

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26. April 2024