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Im Mariendom beginnt neue Ära

Von Von Alfons Krieglsteiner   25.April 2017

Dialog setzt gleichberechtigte Partner voraus. Von diesem Gestaltungsprinzip hat sich das Projekt der Berliner Architekten KUEHN MALEVIZZI und des Wiener Künstlers Heimo Zobernig leiten lassen, das aus dem internationalen Wettbewerb als Sieger hervorgegangen ist. Aus sieben Einreichungen hatte eine Expertenjury aus den Bereichen Liturgie und Architektur gemeinsam mit Vertretern der Dompfarre, des Domkapitels und der Bischof Rudigier Stiftung dem kreativen Konzept am 30. Juni 2015 einstimmig den Zuschlag erteilt.

Der damalige Diözesanbischof Ludwig Schwarz hatte zugestimmt, und unter seinem Nachfolger Manfred Scheuer wurde es Anfang Juni 2016 in die Wege geleitet. Jetzt steht der Beginn der Umbauarbeiten bevor. Überzeugt hatte das Projekt die Jury vor allem durch das Leitmotiv: das so genannte „Communio-Verständnis“ des Zweiten Vatikanischen Konzils, demzufolge die gesamte Feiergemeinde gleichberechtigt an der Messfeier teilnehmen soll.

„Deshalb war es unser Anliegen, den Altarraum so zu gestalten, dass sich alle Gläubigen um den Altar und den Ort der Verkündigung, die Kanzel, versammeln können“, sagt Heimo Zobernig. Sein Entwurf sieht eine neue Altarinsel vor, die exakt in der Kreuzung von Längs- und Querschiff platziert wird. Sie ist um 20 Zentimeter erhöht, der Boden des übrigen Kirchenraumes verläuft durchgehend auf einer Ebene.  Die Bankreihen werden in drei großen Blöcken nahe an den Altar herangerückt. Ein neues Beleuchtungskonzept fördert die Wahrnehmung des Priesters am Altar. Im Bereich zwischen dem neuen Altar und dem Hochaltar, der mit einer neuen Pflasterung versehen wird, finden Chor und Orchester auf mobilen Podesten eine optimale Aufstellung. 

“Klar ist, dass auch die bestehende Heizung, die schon 30 Jahre alt ist, saniert werden muss„, sagt Dompfarrer Maximilian Strasser. Geplant ist eine Infrarot-Heizung, durch die der derzeitige Strombedarf um zwei Drittel reduziert werden soll. Das neue Heizsystem soll außerdem das Temperaturniveau in der ständig “unterkühlten„ Kirche auf für gleichbleibendem Niveau halten und die alte Orgel nach ihrer Generalsanierung künftig vor “Verstimmung„ schützen.

“Die Positionierung der Altarinsel in der Längsachse unterstützt die optische Hinführung zum historischen Hochaltar„, sagt Dombaumeister Wolfgang Schaffer. Das ermögliche eine  freien Blick auf dieses Meisterwerk der Plastik mit dem lebensgroßen Kruzifix, der Marienstatue und auf das grandiose Mosaik am Fuß des Altars.

1,2 Millionen wird die Neugestaltung des Gotteshauses kosten. Aufkommen für die Finanzierung werden Bischof Scheuer, das Domkapitel, die Diözesanfinanzkammer (aus Kirchenbeitragsmitteln) und die Dompfarre (aus Spenden und Zuwendungen).

In der Zeit des Umbaus von Juni bis Dezember finden die Gottesdienste der Dompfarre  in der Kirche der Linzer Kreuzschwestern statt. Schauplatz für ein Theaterstück wird der “leergeräumte„ Mariendom übrigens am 24. und 25. Juni jeweils ab 20.30 Uhr - mit der Uraufführung eines Dramas über den Priester und Widerstandskämpfer Johann Gruber. Verfasst hat es der Schriftsteller Thomas Baum. 

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26. April 2024