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"Bauer unser": Realistisch und wenig systemkritisch

Von Josef Lehner   11.November 2016

Ziemliche Nervosität kam heuer im Sommer in der Agrarpolitik auf, als der Kinostart des Films "Bauer unser" des Regisseurs Robert Schabus (Jahrgang 1971) für November angekündigt wurde. Der Kärntner Dokumentarfilmer gilt zwar als faktengetreuer Chronist, doch der Produzent, Helmut Grasser, hat das Publikum vor zehn Jahren mit dem Streifen "We feed the world" (Regie Erwin Wagenhofer) geschockt.

Das steigende Bewusstsein habe noch nicht die erwartete Besserung in Agrar- und Lebensmittelwirtschaft gebracht, stellte Grasser zu seiner neuen Produktion fest. Mittlerweile zirkulierten Rohschnitte des Films, es hat Vorpremieren gegeben, und die Gemüter haben sich beruhigt.

Schabus stammt selbst von einem Bauernhof und "zeigt unaufgeregt", wie es in der Landwirtschaft in Österreich so zugeht. "Es gibt wenige Berufe, die ein ähnliches Maß an Kreativität und Vielseitigkeit bieten", lobt er. Der Filmemacher prangert aber den Produktionswettlauf an: "Viele Bauernhöfe sind in einem sich immer wieder intensivierenden Kreislauf gefangen." In Wort und Bild werden Praktiker, Standesvertreter und Wissenschafter gezeigt. Einer der Darsteller ist der Mühlviertler Ewald Grünzweil, der einst die systemkritische IG Milch gegründet hat. Es kommen aber auch Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und Bauernbund-Direktor Johannes Abentung zu Wort. Bauernbund-Präsident Jakob Auer wurde ebenfalls vor die Kamera gebeten; sein Beitrag fiel aber dem Schnitt zum Opfer. Selbst Bauernbündler, die den Streifen schon gesehen haben, meinen, ein bisschen mehr Systemkritik wäre schon gut gewesen. Ab heute, Freitag, läuft "Bauer unser" in ausgewählten Kinos.

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