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"Kriminalistische Knochenarbeit" klärte den Mord an Mühlviertlerin

Von nachrichten.at/apa   31.Juli 2019

Die Bluttat an der 52-jährigen Filialleiterin Brigitte G. in Amstetten-Greinsfurth ist nach mehr als zwei Monaten geklärt. Nach bisherigem Ermittlungsstand wurde die Mühlviertlerin am Abend des 28. Mai von einem 39 Jahre alten Obdachlosen aus Deutschland zufällig als Opfer ausgewählt.

Laut dem Ergebnis der Obduktion soll der Deutsche die Oberösterreicherin erwürgt haben. Der Tatverdächtige ging laut Polizei seit Oktober 2018 keiner geregelten Arbeit mehr nach und soll die Nächte in seinem Auto auf öffentlichen Parkplätzen verbracht haben. Davor hatte er sporadisch in der Gastronomie gejobbt. Seit Mai 2019 soll er im westlichen Niederösterreich unterwegs gewesen sein.

Hunderte Personen befragt

Die Ermittlungen bis zur Festnahme des 39-Jährigen hatten sich für die Polizei äußerst schwierig gestaltet, berichtet Chefinspektor Hannes Fellner vom niederösterreichischen Landeskriminalamt: „Nachdem wir das unmittelbare Umfeld des Opfers ohne Erfolg überprüft hatten, hat für uns die kriminalistische Knochenarbeit begonnen“, sagt der Ermittler. „Wir haben dann versucht, alle Leute auszuforschen, die am Abend der Tat ortsanwesend waren.“

Hunderte Personen wurden in den Wochen nach der Bluttat befragt. Bei diesen Befragungen geriet der 39-Jährige ins Visier der Mordermittler. Am Montag wurde er schließlich bei der Abfahrt der Westautobahn in Haag festgenommen. Bei ihm wurde auch das Mobiltelefon des Opfers sichergestellt.

In den ersten Einvernahmen zeigte sich der Deutsche wortkarg. Das Motiv der Tat ist deshalb weiterhin unklar. „Einen Sexualmord können wir aufgrund der Spurenlage aber ausschließen“, sagt Fellner. 5000 Euro Belohnung waren für Hinweise auf den Täter ausgelobt worden. Es sei zwar „eine Vielzahl an Hinweisen eingegangen“, aber „keiner war in Zusammenhang mit dieser Person zu bringen“, sagten die Kriminalisten.

Fall passte "in kein Muster"

Franz Lang, Direktor des Bundeskriminalamtes, sagte gestern auf der Pressekonferenz in St. Pölten, dass der Fall den Ermittlern „große Sorgen bereitet hat, weil er in kein Muster gepasst hat“. In 60 bis 70 Prozent der Fälle gebe es einen Bezug zwischen Täter und Opfer, sagte Lang. Bei jenen Tätern, „die sich spontan ein zufälliges Opfer aussuchen“ und dann „Wochen oder Monate unentdeckt bleiben, ist die Gefahr höher, dass sie die Tat noch mal begehen“, erläuterte Lang. Über den Verdächtigen wurde gestern die Untersuchungshaft verhängt. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, ein psychiatrisches Gutachten über den Beschuldigten in Auftrag zu geben.

Die Pressekonferenz der Ermittler:

 

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26. April 2024