Ein Figürchen von knapp elf Zentimetern machte Willendorf weltberühmt
Es ging im Sommer 1908 eigentlich darum, die Trasse für die linksseitige Donauuferbahn zwischen der Wachau und dem Strudengau freizulegen, als am 7. August der Ausgräber Johann Veran in 25 Zentimeter Tiefe im gelben Löss zwischen Sand und Asche eine kleine pummelige Steinfigur entdeckte.
Für den anwesenden Archäologen Josef Szombathy war schnell klar, dass der Fund in dem Dörfchen Willendorf Bedeutung hatte.
Aber er und seine Kollegen waren der vor 110 Jahren noch weit verbreiteten (zumindest öffentlichen) Schamhaftigkeit entsprechend auch entsetzt, sodass die breite Öffentlichkeit erst zwei Jahre später informiert wurde. In Forscherkreisen erlangte die knapp zwölf Zentimeter große, aus Oolith (Eierstein), einem Sedimentgestein, gehauene Statuette schnell als "Venus von