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Immoinvestoren: Auch in Zeiten der Corona-Krise kein Preisrutsch erwartet

04.April 2020

Die Preise werden sich eher die Waage halten", sagt Wolfgang Louzek, Präsident des Verbandes der Institutionellen Immobilieninvestoren, über die Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf den heimischen Immobiliensektor. Sprich: Ein markanter Preisrutsch sollte genauso wie die in den Vorjahren üblichen Preissteigerungen ausbleiben. Louzek pocht aber darauf, Vermietern in Liquiditätsproblemen via Notfallfonds zu helfen.

Da und dort werde es zu Mietausfällen kommen, vermutet Louzek, der von einer "Welle von Insolvenzen" durch die Krise ausgeht, wodurch etwa die Mieten aus Gastronomie oder von Geschäftslokalen nicht mehr vollständig hereinkommen würden. Als Hilfen für betroffene Vermieter kann sich der VII-Präsident auch "Steuerbegünstigungen im Nachhinein" vorstellen, die "in geeigneter Form für Uneinbringliches entschädigen könnten".

Auch EHL-Experte Franz Pöltl sagt, dass es Segmente, die mit Freizeit, Gastronomie oder Einzelhandel zu tun haben, schwer hätten. Eine Preisabwärtsbewegung erwartet er nicht, eher würden Investoren in der Krise höhere Renditen verlangen. Besonders betroffen von den aktuellen Marktverwerfungen seien Einzelhandelsimmobilien, hieß es im jüngsten Extra-Bericht des Immodienstleisters EHL zur Coronavirus-Krise. Allein in den Geschäften der 242 österreichischen Einkaufszentren komme es laut aktuellen Schätzungen zu einem täglichen Umsatzausfall von rund 30 Millionen Euro. "Ein wesentlicher Teil der Einzelhändler, Gastronomiebetriebe und Dienstleistungsunternehmen wird nach der Krise nur dann solvent bleiben, wenn das staatliche Stützungspaket greift und die beschlossenen Einschränkungen spätestens im dritten Quartal aufgehoben werden können", erklärte EHL.

Im Bürobereich gebe es ein sehr differenziertes Bild. Dort, wo die öffentliche Hand oder sehr gute Mieter eine große Rolle spielen, würden die Preise gleich bleiben, weil große Sicherheit derzeit ansonsten nicht so leicht zu bekommen sei.

Bei Transaktionen im Wohnungsinvestmentbereich würden die Aktivitäten durchaus weitergehen, wenn auch nicht mit der hohen Schlagzahl. Zuletzt hatte EHL darauf verwiesen, dass die Anfragen hinsichtlich Anmietung oder Kauf einer Wohnung drastisch gesunken sind – auf 30 bis 40 Prozent des Normalniveaus. Und das sei "angesichts der gegenwärtigen Prioritäten in einem durchschnittlichen Privathaushalt keineswegs überraschend".

Einen Trend zu mehr "Notverkäufen" sieht Pöltl nicht. Es sei aber möglich, dass der eine oder andere, der in einen Liquiditätsengpass komme, zu einem Verkauf unter Druck gezwungen sei.

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