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Tiefblick auf die Kaiserstadt

Von Sabine Neuweug und Alois Peham   04.Oktober 2019

Sagen und Geschichten ranken sich um den als Zimnitz wie auch Leonsberg bekannten Bergkamm, der unübersehbar im Dreieck zwischen Bad Ischl, Wolfgangsee und Attersee steht.

"Zimnitz" kommt aus dem Slawischen und bedeutet Kälte. Die Eiskapelle oben unter dem Gartenzinken weist noch auf jene Zeit hin, als bis in den Sommer hinein Eis und Schnee dominierten. Das ist längst vorbei, geblieben ist der Name.

Die Flüsse Weite und Enge Zimnitz entwässern die steilen Flanken und münden bei Pfandl in die Ischl. Wir sind dem Weg Nr. 814 in direktem Anstieg hinauf zum Gartenzinken gefolgt. Und es geht zügig nach oben. Kehre für Kehre schlängelt sich der Steig höher, beim Walkerskogel laden Tisch und Bank zu einer Rast mit Tiefblick nach Ischl ein. Felsig und steil führt der Weg dann weiter auf den Gartenzinken.

Erste Blicke zur Leonsbergalm werden frei. Von hier ist es in leichtem Auf und Ab noch eine knappe Stunde am Kamm entlang zum Gipfel der Zimnitz. Eine längere Rast ist mehr als verdient, und die Ausblicke in der Runde sind großartig. Etwas unterhalb neben den Latschen sonnt sich eine stattliche Höllotter, die schwarze Kreuzotter, die im Alpenraum auch Bergviper genannt wird.

Der Abstieg führt von einer Kreuzung kurz nach dem Gipfel nach rechts, einen teilweise steilen Kamm abwärts. Eine kurze felsige Passage wird mit Hilfe eines Seils problemlos überwunden, und durch Latschen kommt man hinab in einen Sattel nahe der Schüttalm-Jagdhütte. Hier taucht man ein in schönen Hochwald. Kurze Wegabschnitte mussten nach Windwürfen verlegt werden, und nach einigen steileren Passagen kommt man hinab ins Tal der Engen Zimnitz.

Eine wilde Landschaft, teils sind noch die Folgen von Stürmen und Starkregen zu sehen. Deshalb musste auch eine neue Brücke errichtet werden, die eine kleine Schlucht überquert.

Hier hat man die Forststraße erreicht, und bequem geht es hinaus zum Ausgangspunkt. Am Weg kommt man noch an der Trefferwand vorbei, aus der ständig Wasser trieft.

Eine kleine Madonnenstatue, mit Blumen geschmückt, soll den Zimnitzgeist besänftigen, der hier haust.

INFOS ZUR TOUR 

Ausgangspunkt: Pfandl erreicht man auf der Straße von Bad Ischl Richtung Wolfgangsee. Man folgt hinter der Kirche und am Friedhof vorbei der Zimnitzstraße bis zum Talschluss. Wenige Parkmöglichkeiten am Beginn des Anstiegsweges Nr. 814, mehr beim 250 m weit entfernten Parkplatz.

Charakteristik: Anregende, längere Bergtour auf markierten Wegen mit steileren Abschnitten im Anstieg. Trittsicherheit und Erfahrung auf felsigen Steigen erfordert auch der Abstieg bis zur Schüttalm-Jagdhütte, der mit einer kurzen seilgesicherten Stelle, dem Gaishörndl, aufwartet.

Varianten: Von den meisten Berggehern wird der Anstieg über die Schüttalm direkt hinauf zum Gipfel unter die Sohlen genommen. Wir sind über den Gartenzinken aufgestiegen und haben über den Kamm den höchsten Punkt erreicht. Auch das, so finden wir, ist keine schlechte Variante.
Gehzeiten: 6–7 Stunden mit Pausen
Länge: 10,2 km,
1300 Höhenmeter, Parkplatz (540 m) – Walkerskogel (1243 m) – Gartenzinken (1557 m) – Zimnitz (1745 m) – Schüttalm (1166 m)
Karten: freytag & berndt Nr. 281, Kompass Nr. 02
 
EINKEHR
Es gibt einige gute Gastronomiebetriebe rund um Bad Ischl, allerdings bieten viele erst gegen Abend wieder warme Küche an. Wir haben für die abschließende Einkehr den Gasthof Weberhäusl in Weißenbach bei Strobl angesteuert. Durchgehend warme Küche, lauschiger Gastgarten, gute Speisenauswahl mit österreichischer Küche und die freundliche Bedienung haben uns überzeugt. Montag Ruhetag, www.weberhaeusl.com
 
BUCHTIPP 
Weitere 40 Bergwanderungen findet man im Buch „Bergwandern in OÖ“ von Sabine Neuweg und Alois Peham, erschienen in der OÖNachrichten Edition by Trauner. Bekannte und weniger bekannte Touren, detailliert beschrieben und mit einladenden Bildern illustriert, machen Lust auf mehr. Im Buchhandel oder unter www.shop.nachrichten.at/shop/ Preis: 14,90 Euro
 
 

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