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Wie sinnvoll sind Städtepässe?

29.Juni 2019

Städtereisen boomen. Um zu sparen, kaufen viele Touristen eine Tourist- oder City-Card, mit dem bei freiem beziehungsweise verbilligtem Eintritt gleich mehrere Sehenswürdigkeiten, Museen oder Vorführungen besucht werden können. In Berlin zum Beispiel legen sich jährlich etwa 13,5 Millionen Touristen bei einem Besuch einen Städtepass zu. Ob und wann sich die Anschaffung eines solchen lohnt, haben Tester von preisjaeger.at untersucht und zwischen 5. und 12. Juni insgesamt 168 Varianten in 20 europäischen Ländern unter die Lupe genommen. Das Fazit: Wer sein Besichtigungs-Programm kennt und durchzieht, kann einiges sparen. Doch genaues Hinschauen tut not. Die Ergebnisse im Detail:

Die Gültigkeitsdauer bestimmt den Preis

Die Preisspanne zwischen den verschiedenen Städtepässen ist groß, denn die jeweiligen Anbieter präsentieren fast immer mehrere, unterschiedliche Angebote. Die billigste unter den 168 getesteten Varianten, der für einen Tag gültige "Belfast Visitor Pass", schlägt mit sechs britischen Pfund, umgerechnet 6,78 Euro, zu Buche. 255 Euro hingegen kostete das teuerste Modell, die für sieben Tage und 25 Sehenswürdigkeiten gültige "Madrid iVenture Card".

Nicht nur die Zahl der Sehenswürdigkeiten bestimmt den Preis, sondern vielmehr die Gültigkeitsdauer: je länger gültig, umso teurer. Käufer und Verkäufer befinden sich in einem Wettstreit: Der Herausgeber der Pässe muss dem Betreiber der einzelnen Sehenswürdigkeit meist nur bei einem tatsächlichen Besuch am Umsatz beteiligen. Je länger Reisende in der Stadt sind, desto größer sind die potenziellen Kosten und desto höher der Preis eines Städtepasses. Verkäufer von Städtepässen profitieren immer dann, wenn diese zwar möglichst oft gekauft, aber möglichst selten genutzt werden. Reisende haben indes immer dann viel vom Städtepass, wenn sie ihn möglichst intensiv nutzen.

Preis-Leistungs-Verhältnis: je kürzer, umso besser

Die Zahl der Sehenswürdigkeiten und die damit möglichen Rabatte bilden den Wert eines Passes, und diesbezüglich unterscheiden sich die 168 Angebote beträchtlich, so die Tester: Preis und Wert standen durchschnittlich im Verhältnis 1:9,87. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis wiesen Stadtpässe für zwei Tage (1:10,61), und vier Tage (1:10,16) auf, auch Drei- und Fünf-Tages-Pässe (1:8,90 und 1:8,56) schnitten gut ab. Spätestens ab einer Laufzeit von sieben Tagen (1:4,24) lohnt sich ein Kauf in der Regel kaum noch, so die Tester.

Städtepässe lohnen sich im Schnitt erst ab der zehnten Sehenswürdigkeit

Im Durchschnitt kosten Städtepässe 62,43 Euro und bieten die Möglichkeit, beim Besuch von 55 Sehenswürdigkeiten 499,45 Euro zu sparen. Pro Attraktion ergibt das eine durchschnittliche Einsparung von 6,95 Euro. Ein Kauf rentiert sich so im Schnitt erst ab dem zehnten Besuch einer Sehenswürdigkeit. Teure Städtepässe lohnen sich deshalb am ehesten für Kulturhungrige, die das Angebot auch tatsächlich nutzen. Reisende, die sich lieber treiben lassen und dann und wann eventuell eine Sehenswürdigkeit besuchen möchten, sind mit billigen Varianten besser dran. Modelle wie etwa der "Belfast Pass" ab 6,78 Euro oder die "Berlin City Tour" ab 16,90 Euro rentieren sich bereits ab dem dritten Besuch.

Achtung vor Mehrkosten

Sind die für mich relevanten Sehenswürdigkeiten auch tatsächlich enthalten, und ist der Eintritt wirklich frei, oder gibt es "bloß" eine Vergünstigung? – Das sind Fragen, auf die jeder Reisende den Stadtpass vor dem Kauf überprüfen sollte. Die "Zürich Card" etwa gewährt freien Eintritt "nur" bei 43 der 59 Sehenswürdigkeiten, und von den 102 Lissaboner Attraktionen, mit denen die Herausgeberin der "Lisboa Card" warb, waren lediglich 40 tatsächlich im Preis inbegriffen. Mehrkosten drohen. Besonders hoch können diese etwa für Käufer einer "Hamburg Card" ausfallen: Mit 10,50 Euro für einen Tag bis 42,50 Euro für fünf Tage ist sie zwar vergleichsweise preiswert, jedoch müssen Reisende für 40 der 43 Angebote zusätzlich zahlen. Auch der "Easy City Pass" für Wien erschien mit 14,90 für einen Tag bis 29,90 Euro für sieben Tage sehr günstig. Im Preis inbegriffen war aber "nur" der Eintritt zu drei von 49 Sehenswürdigkeiten.

 

33 Städte wurden für den Städtepässe-Vergleich herangezogen: Amsterdam, Antwerpen, Athen, Barcelona, Belfast, Berlin, Brüssel, Budapest, Dresden, Dublin, Edinburgh, Florenz, Frankfurt, Hamburg, Köln, Kopenhagen, Lissabon, London, Lyon, Madrid, Mailand, München, Oslo, Paris, Prag, Riga, Rom, Salzburg, Sevilla, Stockholm, Venedig, Wien und Zürich.

www.preisjaeger.at

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26. April 2024