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Hüttengenuss, wenn alle zu Tal fahren

Von Gerald Winterleitner   26.Jänner 2019

Flockig weißer Pulverschnee ist ja eine der Grundzutaten für perfekten Pistenspaß. Was aber, wenn – wie aktuell in diesem Winter – Frau Holle einfach zu viel davon auf einmal aus ihrem Bettlaken schüttelt und Gondeln wie Pisten gesperrt werden müssen?

Eine passende Lösung dafür ist in den Kitzbüheler Alpen zu finden: Nicht nur, dass die Ferienregion auf rund 1000 Pistenkilometern in seinem Kerngebiet für jedes Fahrkönnen vom Anfänger bis zum Freerider Entsprechendes bereithält. Denn vergällt die Schneelage einmal den Spaß auf der Piste, dann wartet Hüttengaudi mit Niveau auf die Gäste: 23 KochArt-Betriebe in der Region servieren selbst hoch droben auf dem Berg noch feinste Tiroler Küche nach traditionellen Rezepten, mit regionalen Produkten und mit Hingabe gekocht.

"Alleine bei uns in St. Johann gibt es zwanzig urige, authentische Hütten", sagt Gernot Riedel, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Kitzbüheler Alpen-St. Johann. Der Beiname "das gemütliche Kitzbühel" habe für das ebenso familiäre wie preisgünstige Skigebiet schon seine Berechtigung.

Annemarie Foidl betreibt eine dieser urigen Hütten: Die Angerer Alm ist auf 1300 Meter auf der Vorderseite des Kitzbüheler Horns zu finden. Hier werden mit Blick auf den Wilden Kaiser selbst verwöhnte Gaumen bei einem erlesenen Hüttendinner von Schwiegersohn Gerald Weiss verwöhnt. Dafür wurde die Alm im Hüttenguide von Gault&Millau als kulinarische Perle ausgezeichnet. Und im Alm-Weinkeller lagern 6000 Flaschen von 400 Weingütern, die allesamt am Pistenrand auf Kenner warten. Nicht ohne Grund: Foidl ist Präsidentin der Sommelierunion Austria. Jeder der edlen Tropfen wurde von ihr persönlich ausgesucht.

Hüttengenuss, wenn alle zu Tal fahren

Verführerischer Duft am Morgen

Garantiert bodenständig sind die 13 Zimmer der Hütte für zwei bis vier Personen, allesamt mit gemeinsamem Badezimmer am Gang. "Wir sind eben eine Alm", sagt Foidl. Und da wartet morgens neben einem zünftigen Frühstück dann auch die frisch gespurte Skipiste direkt vor der Türe.

Ebenso spartanisch eingerichtet, dafür aber sogar mit eigenem Bad und WC, sind die "Kämmerchen" im ebenfalls auf 1300 Metern gelegenen Wildalpgatterl im nur wenige Kilometer entfernten Fieberbrunn. Angelika Fürhapter hat den Berggasthof vor 25 Jahren von ihren Eltern übernommen. Hier schläft der Gast in Stockbetten, ab und zu kann es auch vorkommen, dass die Dusche kalt bleibt: Wenn die Küche zu viel Wasser braucht, dann heißt es eben warten.

Was allerdings bei dem, was auf den Tisch kommt, leicht fällt: Fürhapters Küche zählt ebenso zu den KochArt-Betrieben, die Chefin überzeugt mit regionaler Vielfalt und bäckt ihr verführerisch duftendes Brot schon morgens selbst im Holzofen vor der Hütte.

Anders als das familiäre St. Johann mit seinen nicht zu steilen Pisten zählt Fieberbrunn zu den anspruchsvollen Skigebieten. Nicht zuletzt deswegen gastiert hier alljährlich die internationale Freerider-Elite. Alteingesessene Pistenfüchse sind Herbert Eder (84), Walter Perwein (80) und der erst 71-jährige Alfred Trixl. Das rüstige Trio trifft man überall im Skigebiet, und natürlich auch auf ein Bier im Wildalpgatterl. Und dabei läuft der Schmäh wie gut gewachselt. "Wir fahren jeden Tag Ski –, aber nur bei guter Sicht. Sonst ist‘s mit zu gefährlich, weil langsam fahren kann ich nicht", sagt Eder, der in seiner Jugend gegen Toni Sailer angetreten ist und der, bis ihn eine schweren Verletzung bremste, auch meist der Schnellere war. Von Walter Perwein, einst Servicemann von Leonhard Stock bei dessen Olympiasieg, der auch die Skier für die Abfahrer Helmut Höflehner, Peter Wirnsberger und Franz Heinzer im Weltcup präpariert hat, gibt es hilfreiche Tipps für das Skigebiet: "Auf der Doischberg-Abfahrt fährt man auch im Frühjahr noch bis ins Tal und in Reckenmoos-Nord gibt es selbst am Ende der Saison noch Pulverschnee."

Hüttengenuss, wenn alle zu Tal fahren

Wer übrigens schon einmal in der Region unterwegs ist, der sollte gleich auch die Ski-Safari in Österreichs größter Skiregion ausprobieren. Diese führt von der Skiwelt Wilder Kaiser-Brixental über Kitzbühel/Kirchberg, Skistar St. Johann, das Gebiet Steinplatte/Waidring und Pillersee/Buchsteinwand bis zum Skicircus Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn. "Mit nur einem Skipass lässt sich hier von St. Johann aus in nur 15 Autominuten jedes dieser Skigebiete erfahren", sagt Tourismuschef Riedel. Allerdings braucht man gar kein Auto für diese Ski-Safari. Riedel: "Mit der Gästekarte sind Züge und S-Bahnen in der Region gratis!"

Übernachten auf urigen Hütten: Berggasthof Wildalpgatterl, www.wildalpgatterl.at, ab 95 Euro; Angerer Alm, www.angereralm.at, ab 108 Euro, jeweils Halbpension. Weitere Infos: www.kitzalps.com

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