Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Warum wir weniger rotes Fleisch essen sollten

24.Jänner 2019

Eine globale Ernährungsumstellung hätte nicht nur positive Folgen für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt. Das Österreichische Akademische Institut für Ernährungsmedizin (ÖAIE) sah deswegen am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz dringenden Handlungsbedarf für die Politik. Vor allem der Konsum von rotem Fleisch müsse drastisch eingeschränkt werden. 

"Isst man gesund, ist das zugleich gut für die Umwelt", betonte Ernährungsexperte Harry Aiking von der Universität Amsterdam. Die Lebensmittelproduktion - insbesondere jene von Fleisch - ist eine maßgebliche treibende Kraft des Klimawandels, da sie hohe Mengen an Wasser benötigt und Anbau- und Futterressourcen verbraucht. Dadurch verantwortet sie einen hohen Anteil an den globalen CO2-Emissionen. Verschärfend kommt hinzu, dass die Nahrungsmittelproduktion exponentiell ansteigt. "Der dadurch entstehende Druck auf die Umwelt kann gar nicht überschätzt werden", sagte Aiking.

Das Mitte Jänner von der EAT-Lancet-Kommission veröffentlichte Konzept "The planetary health diet" formulierte erstmals genaue Ernährungsrichtlinien, um nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Umwelt zu fördern. Demnach sollten pro Tag maximal 35 Gramm an rotem Fleisch konsumiert werden. Im Gegenzug sollten mehr Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse gegessen werden. Dadurch käme es zu einer Reduktion von vorzeitigen Todesfälle um 20 Prozent und zugleich werde dem Klimawandel entgegengewirkt.

Das ÖAIE formulierte nun Maßnahmen zur Umsetzung der Ernährungsrichtlinien. Es brauche laut dem Institut den Start einer umfassenden Informationskampagne, um den Konsum von rotem Fleisch drastisch zu reduzieren. Die Landwirtschaft müsse ihre Fleischproduktion zugunsten eines erhöhten Gemüseanbaus eindämmen. Eine Diskussion über preisgesteuerte Maßnahmen solle initiiert werden und schließlich brauche es einen Verzicht auf Werbemaßnahmen, die einen erhöhten Fleischkonsum unterstützen. "Die Forderungen sind nicht komplett neu, aber es ist schließlich in der Vergangenheit nicht viel unternommen worden", meinte ÖAIE-Präsident Kurt Widhalm.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat bereits Richtlinien für die Zufuhr von Energie, Makro- und Mikronährstoffe entwickelt. Diese decken nationale Ernährungsempfehlungen weitgehend ab, weswegen es laut Klaus-Dieter Jany, Experte der EFSA, grundsätzlich keine Erarbeitung nationaler Ernährungsempfehlungen brauche. "Notwendig ist die nationale Überprüfung, inwieweit die EFSA-Richtlinien umgesetzt werden", stellte er fest und meinte, dass wir bereits sehr viel darüber wüssten, wie wir uns ernähren sollten, nur würden wir dem nicht Folge leisten.

copyright  2024
26. April 2024