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Täglich Spaß beim Sport: Wie schafft man das?

Von Dietlind Hebestreit   19.Jänner 2019

"Frau Macedonia, wie schaffen Sie das?" Wer mit der Gehirnforscherin Manuela Macedonia auf Facebook befreundet ist, kommt aus dem Staunen über das straffe Sportprogramm der Linzer JKU-Wissenschaftlerin nicht heraus: Dreimal in der Woche schnürt sie die Laufschuhe und saust zehn Kilometer durch die Landschaft. Am Wochenende stehen im Winter Skifahren und im Sommer Mountainbiken auf dem Programm – mehrere Stunden am Tag, versteht sich. Dabei hat sie einen 40-Stunden-Job als Wissenschaftlerin, publiziert in internationalen Fachzeitschriften, schreibt Bücher und hält Vorträge.

Gutes Gefühl nach dem Sport

"Die Motivation kommt von dem guten Gefühl, das ich nach dem Sport verspüre: Der Körper ist fit, die heiße Dusche im Winter, die kalte im Sommer, die angenehme Müdigkeit am Abend, die durchgeschlafene Nacht und ich bin im Geist frisch", sagt die gebürtige Italienerin. Längerfristig ist letzteres ihr größter Ansporn: "Das Gehirn braucht seine tägliche Ausschüttung an Nervenwachstumsfaktoren. Sport macht sowohl die Neuronen als auch ihre Verbindungen stark und verhindert Neurodegeneration. Auch der Hippocampus, der Sitz unseres Kurzzeitgedächtnisses, bleibt durch regelmäßige Bewegung fit und produziert neue Gehirnzellen. Also laufe ich für mein Gehirn." Davon , dass sie ihr hohes Arbeitspensum nicht trotz, sondern wegen des Sports schafft, ist Macedonia überzeugt: "Ohne Bewegung wäre ich weit weniger belastungsfähig und produktiv im Job. Der Sport ist mein Kraftbrunnen, an dem ich regelmäßig tanke."

Das war nicht immer so: In der Jugend war die Autorin zwar Hochleistungssportlerin; doch später "wurde ich für viele Jahre zur Coach-Potato. Nach meiner Wahrnehmung hatte ich keine Zeit für Sport". Vor zehn Jahren bekam die Wissenschaftlerin plötzlich Probleme mit dem Gedächtnis, "verursacht durch zwölf Stunden Arbeit, schlechten Schlaf und fehlende Bewegung. So musste ich mein Leben umstellen und ich bin dankbar, dass es so gekommen ist. Seitdem bin ich konsequent!"

Wenn sich Menschen nicht oder zu wenig bewegen, bekommen sie laut Macedonia im Alter die Rechnung präsentiert: Die geistigen Fähigkeiten nehmen ab – bis hin zur Demenz. "Statistische Ausreißer schaffen es auch ohne Bewegung, fit im Kopf zu bleiben. Niemand kann allerdings voraussagen, zu welcher Gruppe er gehört. Im Zweifel ist Bewegung die beste Prävention gegen Neurodegeneration."

 

Tipps für den Start

1. Täglich spazierengehen: Fangen Sie mit spazierengehen an, jeden Tag eine gute Stunde. Erhöhen Sie mit der Zeit Ihr Tempo und Ihre Distanz.

2. Sport fix einplanen: Das Wochenende ist für Ihre Regeneration da: Planen Sie fix Ihre Bewegungszeiten, am besten zusammen mit Partner und Familie. Gestalten Sie danach die restlichen Aktivitäten.

3. Übergewicht abbauen: Bedenken Sie, dass Übergewicht Ihr größter Feind in puncto Bewegung ist. Wenn notwendig, lassen Sie sich professionell beraten und nehmen Sie Ihre Ernährung wirklich ernst.

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08. Mai 2024