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Sollen Jugendliche geimpft werden?

Von Karin Haas   26.Juni 2021

Kinder und Jugendliche erkranken zwar weniger oft und weniger schwer an Corona als Erwachsene. Aber trotzdem dürfe man die vereinzelt schweren Verläufe nicht auf die leichte Schulter nehmen, sagen Kinderfachärzte im Rahmen einer Online-Weiterbildung für Ärzte. Sie wurde von der Österreichischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin organisiert.

Thomas Frischer von der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde der Klinik Ottakring in Wien, wo die meisten jungen Corona-Patienten bundesweit versorgt wurden, sagt, bei jedem tausendsten jugendlichen Infizierten trete eine überschießende Immunreaktion mit Schocksymptomen, Herzmuskelproblemen, Gerinnungsstörungen und epileptischen Anfällen auf.

Long-Covid auch bei Kindern

Ebenso könne Long-Covid auch Kinder treffen. Deshalb sollten auch Kinder und Jugendliche geimpft werden, sagt Kinderfacharzt Karl Zwiauer von der Karl-Landsteiner-Privat-Uni für Gesundheitswissenschaften Krems.

In der EU ist der mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer seit Ende Mai nun auch für Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Zulassungsstudien gebe es keine zusätzlichen Nebenwirkungen im Vergleich mit geimpften Erwachsenen. Obendrein sei der Schutz praktisch 100-prozentig, da junge Menschen fast doppelt so viele Antikörper bilden würden wie ältere. Beim mRNA-Impfstoff der Firma Moderna laufen seit Ende 2020 Studien für Kinder und Jugendliche von zwölf bis 17 Jahren. Eine Zulassung wäre noch im Juli möglich, heißt es.

Die Firmen mit Vektorimpfstoffen jedoch, AstraZeneca und Johnson & Johnson, haben die Studien für Kinder und Jugendliche nach Bekanntwerden der Thrombosefälle bei Erwachsenen gestoppt.

Das Nationale Impfgremium sowie die Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde haben eine Empfehlung ausgesprochen, auch Jugendliche ab zwölf Jahren mit BioNTech/Pfizer zu impfen. Man soll Kinder aber nicht "gleich morgen" impfen lassen, sondern sich an Priorisierungslisten halten, betont Zwiauer.

In Kürze beginnen Studien, die herausfinden sollen, mit welcher Dosis Kinder unter zwölf Jahren geimpft werden sollen. Man dürfe diese Altersgruppe keinesfalls mit einer Dosis wie "für die Großen" impfen. Bei Jugendlichen hingegen sei das kein Problem.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein will am Dienstag mit der Leiterin der Impfabteilung, Maria Paulke-Korinek, via Facebook bei einem Online-Gespräch mit vier Jugendlichen über die Impfung informieren.

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26. April 2024