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Lachen stärkt Körper und Seele

Von Ulrike Griessl   14.September 2019

Der Oberkörper schüttelt sich, in den Augenwinkeln bilden sich intensive Mimikfalten, sogar Tränen fließen … Nein, die Rede ist nicht von einer Krankheit, sondern von einem richtig schönen Lachkrampf. "Gibt es was Befreienderes?", fragt die Mentaltrainerin Sabine Reichsthaler. Die Linzerin bezeichnet sich selbst als Expertin für Humor und bietet Lach-Workshops und -Yoga an. "Für mich ist Lachen ein perfektes Rezept, um die Lebensfreude zu steigern", sagt Reichsthaler. Denn während und danach würde sich durch einen gesteigerten Ausstoß von Glückshormonen alles wunderbar leicht anfühlen! Im Interview erklärt die Mentaltrainerin unter anderem, wie man Humor trainieren und mehr Lachen in sein Leben bringen kann.

OÖNachrichten: Wird in Österreich zu wenig gelacht?

Sabine Reichsthaler: Ja, leider, je älter wir werden, desto weniger lachen wir. Während Kinder durchschnittlich 400 Mal am Tag lachen, tun es Erwachsene nur noch 15 Mal.

Warum ist das so?

Weil die meisten von uns zu viele negative Glaubenssätze im Kopf haben und das Leben zu ernst nehmen. Traurig finde ich auch, dass Mitarbeiter in vielen Firmen böse Blicke ernten, wenn sie hin und wieder lachen. Spaß im Berufsalltag zu haben, ist in unseren Breiten leider nicht en vogue.

Stimmt es, dass Lachen nicht nur für die Seele stärkt, sondern auch die Gesundheit?

Auf jeden Fall. Die vermehrte Ausschüttung von Glückshormonen erhöht nicht nur das Wohlbefinden, sondern vermindert auch die Schmerzempfindlichkeit. Und weil der Körper nicht gleichzeitig Glücks- und Stresshormone ausschütten kann, bringt Lachen pure Entspannung. Außerdem vergrößert sich dabei das Lungenvolumen, weil man tief einatmen muss. Dadurch werden wiederum Muskeln, Gehirn und Organe besser mit Sauerstoff versorgt. Wissenschaftlich belegt ist zudem, dass Lachen das Immunsystem stärkt sowie Herz und Kreislauf stimuliert.

Welche gesellschaftliche Funktion hat das Lachen?

Es hat eine extrem verbindende Wirkung. Wenn man einmal mit jemandem herzhaft gelacht hat, dann vergisst man dieses positive Gefühl nicht so schnell, und man behält auch die andere Person besonders positiv im Gedächtnis.

Wie kann es Erwachsenen gelingen, wieder ähnlich viel zu lachen wie Kinder?

Am leichtesten funktioniert es, wenn man die Komik in Alltagssituationen wieder entdeckt, also Missgeschicke mit Humor nimmt und über sich selbst lachen kann. Auch im Berufsleben sollten sich die Menschen wieder trauen, mehr zu lachen.

Kann man Humor trainieren?

Ja, eine humorvolle Grundhaltung lässt sich trainieren. Zum Beispiel, indem man lernt, lustvoll zu scheitern, anstatt sich zu ärgern. Hilfreich ist es dabei, einen Perspektivenwechsel zu machen und die Dinge aus einer größeren Distanz zu betrachten. Dann bemerkt man oft, dass Situationen gar nicht so schlimm sind, wie sie aus der Nähe wirken. Über vieles, das einen im Moment ärgert, kann man in einigen Wochen oder Monaten lachen. In meinen Seminaren arbeiten wir daran, die kindliche, spielerische Lebensfreude wiederzufinden. Das gelingt am besten, wenn man sich nicht ständig überlegt, was andere über einen denken.

Stimmt es, dass selbst ein mechanisches Lächeln die Stimmung heben kann?

Das Gute ist, dass das Gehirn beim eigenen Lachen nicht unterscheiden kann, ob es echt oder künstlich ist. Denn wenn man bestimmte Wangenmuskeln nach oben zieht, drücken diese auf einen Nerv, der unwillkürlich die Ausschüttung von Glückshormonen initiiert.

Lach-Workshops

 Sabine Reichsthaler lädt zum Lachtreff ein. Nächster Termin: 21. 9., 10.15 Uhr, in der Linzer Tanzschule „Dancing World“, Herrenstraße 29.

Lachyoga im Linzer Elisana, Museumstraße 31: 19. 9., 26. 9., 

3. 10. und 10. 10. von 16 bis 17.30 Uhr, 78 Euro. Anmeldung: office@elisana.at, Infos: www.sabine-reichsthaler.at

  

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