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Fang das Licht!

Von OÖN-Gesundheit   23.Oktober 2019

An nebeligen Herbsttagen bekommt unser Körper zu wenig Licht. Das kann die innere Uhr aus dem Takt bringen: "Unser Biorhythmus wird durch Licht aktiviert. Nicht umsonst sind die meisten Lebewesen tagaktiv", sagt Markus Fischl, Psychiater am Kepler-Universitätsklinikum Linz.

Die saisonale Depression im Herbst geht ganz klar auf den Lichtmangel zurück. Bei rund 20 Prozent der Menschen schlägt sich dieses Defizit aufs Gemüt. Betroffene leiden unter Antriebslosigkeit, erhöhtem Schlafbedürfnis und Heißhunger bis hin zu einer Depression. "Licht hat einen enormen Einfluss auf unsere Stimmung und auf unsere Aktivität", sagt der Psychiater und erklärt: "Wer es schafft, auch im Herbst und Winter jeden Tag eine Stunde bei Tageslicht spazieren zu gehen, bekommt selbst an trüben Tagen genug Licht".

Gegen saisonale Verstimmungen könne aber auch eine Behandlung mittels Tageslichtlampe helfen. Therapie mit sonnenähnlichem Licht (ohne UV-Strahlung) hat nachweislich einen positiven Effekt bei depressiven Störungen. Die Therapie kann im Krankenhaus, aber auch zuhause durchgeführt werden. "Man kann sich die Lampe sogar im Büro auf den Schreibtisch stellen. Die Produkte sind leistbar geworden", sagt Markus Fischl. Besser sei es aber, den inneren Schweinehund zu überwinden und sich zur Bewegung im Freien zu motivieren. "Das hebt das Wohlbefinden sofort und fördert auch die körperliche Gesundheit".

"Zumindest an Scheinwerferlicht mangelt es mir nicht"

Felix Rank

Als Schauspieler hat man es besonders schwer, da man ja untertags oft in fensterlosen Räumen probt. Zum Glück lebe ich in einer sehr hellen Wohnung. Ich gehe gerne mehrmals die Woche sporteln und wenn es die Zeit zulässt, auch gerne in Cafés, um mich mit Freunden zu treffen oder zu lesen und Text zu lernen. Ansonsten bin ich abends während der Vorstellung zumindest regelmäßig jeder Menge künstlichem Scheinwerferlicht ausgesetzt.

"Eine Tasse Tee, und alles ist gut"

Thomas Wenzel, Koch und Chef im Gasthaus "Alte Welt" in Linz

Meine Küche hat zwar kein Fenster, dafür ist der schöne Innenhof gleich daneben, in dem ich jederzeit Licht tanken kann. Am Wochenende gehe ich dann gern im Wald spazieren. Fixpunkt im Tagesablauf ist meine Teestunde, da genieße ich in Ruhe eine Tasse Earl Grey. Manchmal gibt’s auch Kuchen dazu. Das versüßt mir dann im wahrsten Sinne des Wortes den Winter.

"Neun Stunden unter Tag - daran gewöhnt man sich"

Portrait
Florian Unterberger aus Hallstatt ist Bergarbeiter bei den Salinen Austria

Mein Arbeitstag beginnt um sechs Uhr früh und endet knapp vor vier. Die Stunden dazwischen verbringe ich unter Tag, wo es natürlich auch Strom gibt und alles beleuchtet ist. Tageslicht krieg ich im Herbst und Winter aber nur wenig, denn vor der Schicht ist es noch finster, und nachher dämmert es meistens schon. Aber daran gewöhnt man sich. Licht und Luft hole ich mir dann am Wochenende, da bin ich ganz viel draußen unterwegs.

"Zuerst das Notwendige, dann das Mögliche"

Schwester Barbara, Generaloberin Elisabethinen-Holding

Ich mag die Dunkelheit im Herbst. Anders ist es mit negativen Ereignissen, die einem das Licht im Leben nehmen – eine schwere Krankheit oder der Verlust eines geliebten Menschen. Licht gibt mir dann ein Zurückschauen auf Herausforderungen, die ich im Leben gemeistert habe. Ich rufe mir eine Aussage des Hl. Franz von Assisi ins Gedächtnis: „Zuerst das Notwendige, dann das Mögliche – und dann wird das unmöglich Scheinende wieder möglich.“

"Hände nach oben und singen"

Kristina Lindberg, Sängerin und Yogalehrerin

Wenn man die Arme in die Höhe streckt und die Mundwinkel nach oben zieht, kann man schwer trübsinnig sein. Auch der Sonnengruß – eine Übung aus dem Yoga – bringt Licht ins Leben. Singen hat eine ähnliche Wirkung. Mit Kerzenlicht schaffe ich mir eine gemütliche Stimmung. Man kann die dunkle Zeit aber auch nutzen, um nach innen zu schauen und zur Ruhe zu kommen.

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26. April 2024